Hartecker Judokas kämpfen um Klassenerhalt

Rücken an der Wand

Die Mannschaft der SF Harteck kämpft um den Klassenerhalt.

Die Mannschaft der SF Harteck kämpft um den Klassenerhalt.

Am Samstag, 12. Juli, traf die Bundesliga-Judomannschaft der SF Harteck auf den Tabellenvierten VfL Sindelfingen, der auf eine positive Bilanz von 5:3 Punkten blicken konnte.

Das Judoteam der Hartecker belegte bis dahin den Platz Neun, den letzten Tabellenplatz, mit einem Punktestand von 0:6. Da dieses Jahr zwei Mannschaften aus der 2. Liga absteigen müssen, läuteten für die Sportfreunde Harteck bereits die berühmten »Schicksalsglocken«. Diese Begegnung mit den Kampfsportlern aus Sindelfingen musste daher für die Münchner entschieden werden, ansonsten blieb keine Aussicht mehr, sich in der 2. Bundesliga zu behaupten.

Die Hartecker kämpften mit dem Rücken zur Wand und dementsprechend lag Spannung in der Luft. Den Reigen eröffnete Florian Speigel in der Gewichtsklasse bis 60 kg. Nach etwa einer Minute arbeitete sich Speigel am Boden in einen Armhebel hinein. Dies zwang seinen Gegner zur Aufgabe.

Erster Kampf, erster Ipponsieg – für das Hartecker Team war das ein psychologisch wichtiger Einstand. Die zweite Begegnung ging als Ippon an die Sindelfinger. In der Gewichtsklasse bis 90 kg geriet Christian Kornbrust in einen Haltegriff und musste aufgeben. Peter Franz (+ 100 kg) musste seinen Kampf über die volle Distanz von 5 Minuten führen, er konnte einige Wertungen für sich verbuchen und lag in Führung. In buchstäblich letzter Sekunde startete sein Gegner einen Wurfansatz, landete aber selbst auf dem Rücken, und der zweite Ipponsieg ging auf das Konto der Hartecker Mannschaft.

Bis 81 kg lieferte sich Thomas Leitermann einen harten Kampf gegen einen unangenehmen Gegner. Es gelang ihm aber eine Waza-Ari Wertung und in der vierten Minute bekam er seinen Sindelfinger Kontrahenten in den entscheidenden Haltegriff. Es stand 3:1 für das Team um Yusuf Güngörmüs. Robert Endras (- 100 kg) und Stefan Hirschsteiner mussten sich gegen ihre Gegner geschlagen geben.

Der plötzliche Punktgleichstand von 3:3 kurz vor der Pause, ließ die Nervenanspannung wachsen und man sah betroffene Gesichter bei den Harteckern. Alle Hoffnungen fokussierten sich nun auf den frischgebackenen Deutschen Juniorenmeister Florian Lackner. In der Gewichtsklasse bis 66 kg hatte er mit dem Tschechischen Vizemeister Dan Dvorak einen erfahrenen Gegner, den er aber dennoch bezwingen konnte.

Beim Zwischenstand von 4:3 ging man in die Pause. Die Rückrunde geriet zu einem feurigen, temperamentvollen Teufelstanz. Florian Speigel bekam seinen Gegner in einen Würgegriff und erzwang dessen Aufgabe.

Bis 90 kg trat jetzt Herbert Baur an. Er lieferte sich den wohl spektakulärsten Kampf an diesem Nachmittag. Mehrfach wurde er von seinem Gegner mit einem Wurf erwischt, drehte sich aber in der Luft und verdarb dem Sindelfinger die Wertung. Auch aus einem Haltegriff wand er sich wieder heraus.

Eineinhalb Minuten vor Schluss bekam er seinerseits den Gegner in den Haltegriff und landete ein euphorisch bejubeltes Ippon zum Stand von 6:3 für die Sportfreunde Harteck. Die beiden nächsten Begegnungen mit Clemens Hüber und Wolfgang Brand gingen verloren und der VfL Sindelfingen schloss bedrohlich auf 6:5 auf. Jetzt trat der Teamchef Yusuf Güngörmüs trotz Verletzung in der Gewichtsklasse bis 100 kg an.

Mit einer zweimaligen Waza-ari Wertung konte Güngörmüs ein Ippon erzielen. Auch Thomas Leitermann führte draufgängerisch einen engagierten Kampf über vier Minuten und kam zu einer Ipponwertung. Lackner hatte wieder seinen gefährlichen Vorrundengegner. Nach nur 55 Sekunden konnte er mit einem erneuten Ipponsieg den Endstand von 9:5 für die Sportfreunde Harteck fixieren.

Erfreulich gestalten sich für die Münchner auch die Ergebnisse der weiteren Begegnungen. Der direkte Tabellennachbar SG Moosurg unterlag in Riesa mit einem deutlichen 2:12 und übernahm somit die rote Laterne von den Harteckern.

Artikel vom 16.07.2003
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