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Nibelungensage mal anders
Götterschweiß
Siegfried und ein ziemlich wichtiger Ring.
Was geschah wirklich in Brünhildes Schlafzimmer? Wie kleidsam ist ein Lindenblatt? Haben Zaubertränke ein Verfallsdatum?
Wird der Fluch des Zwerges alles verderben? Wie lange noch bis zur Götterdämmerung?
Diesen Fragen, die das Nibelungenlied aufwirft, geht das Watzmann-Team ab Mittwoch, 16. Juli, im Lustspielhaus auf den Grund. Bis 16. August steht hier das Stück »Siegfried – Götterschweiß und Heldenblut« auf dem Spielplan. Göttervater Wotan hat, wie so oft, Probleme. Er versucht, der ehelichen Zerrüttung zu entgehen, indem er seiner Göttergattin Fricka verspricht, einen Gemahl für seine außereheliche Tochter Brünhilde zu finden.
Seine Wahl fällt auf Siegfried, den Drachentöter und Besitzer eines ziemlich wichtigen Rings, dessen Reisen ihn an den Hof der Burgunder verschlagen haben. Dort herrschen König Gunter (unverheiratet), seine Schwester Kriemhild (ebenfalls unverheiratet), und dessen finsterer Halbbruder Hagen (ebenfalls unverheiratet, was aber nicht wichtig ist).
Wichtig ist hingegen, was jedoch niemand weiß: Hagen ist der Sohn des machtgeilen Zwergenführers Alberich. Er kennt als einziger die Kraft des Ringes, den Siegfried sein Eigen nennt. Alberich setzt alles daran, um den Ring in seine Gewalt zu bringen und damit die Weltherrschaft an sich zu reissen. Nur deshalb hat er Hagen gezeugt. Mit seinem Sohn als Erfüllungsgehilfen will er an den Ring kommen.
Hagen spinnt nun diverse Intrigen, um Siegfried – und damit den Ring – am Königshaus Burgund zu halten. So geschieht es, dass sich Siegfried, dank eines Zaubertranks, in Kriemhild verliebt. Um sie ehelichen zu dürfen, verspricht er seinem zukünftigen Schwager Gunter im Gegenzug, ihm bei der Eroberung der holden, aber unnahbaren Brünhilde behilflich zu sein.
Brünhilde, als Wotans Tochter eine Walküre, kann nur den freien, der stärker ist als sie. Kein leichtes Unterfangen. Gunter ist zu schwach und muss passen. Doch nicht Siegfried, der sich mit seiner Tarnkappe als Gunter ausgibt und Brünhilde in dessen Namen bezwingt. So gilt Gunter als der rechtmäßige Bräutigam.
So könnten nun eigentlich alle glücklich, froh und verheiratet vor sich hin leben, gäbe es nicht den heimtückischen Hagen und die unleugbare Tatsache, dass die Ehe von Brünhilde und Gunter auf einem Betrug beruht.
Alles kommt ans Licht und ausbaden muss es der gutmütige Siegfried. Er ist nach Ansicht aller an allem schuld. Kollektiv wird sein Tod beschlossen. Siegfried muss sterben. Da hilft auch kein noch so schöner Gesang. Hagen meuchelt Siegfried von hinten, genau da, wo ihn das berühmte Lindenblatt verwundbar gemacht hat. Siegfried ist tot.
Und was wird jetzt aus dem Ring? Und aus den anderen? Selbst Wotan weiß irgendwann nicht mehr weiter... Karten für die Vorstellung gibt es direkt beim Lustspielhaus unter Tel. 34 49 74.
Artikel vom 10.07.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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