Anschluss Münchner Freiheit, Ablehnung Herzogstraße

Parkstadt-Tram unverzichtbar

Bei einem »Schwabinger Spitzengespräch« haben der Landtagsabgeordnete von Schwabing und Milbertshofen; Franz Maget, sowie die beiden Schwabinger Bezirksausschuss- (BA)Vorsitzenden Dr. Walter Klein (West-Schwabing) und Werner Lederer-Piloty (Schwabing-Freimann) die Interessen der Schwabinger Bevöllkerung bezüglich der Verkehrsanbindung der neuen Parkstadt Schwabing mit Oberbürgermeister Christian Ude erörtert.

Übereinstimmend haben die Vertreter Schwabings vorgetragen, dass für die Parkstadt Schwabing ein Straßenbahn-Anschluss unverzichtbar ist. Klein konnte sich dabei auf einen einstimmigen Beschluss des West-Schwabinger BA vom Vorabend stützen, der eindeutig feststellt: »Die Erschließung des Nordost-Teils der Berliner Straße und der Parkstadt Schwabing ist mit Busbetrieb weder verkehrlich noch wirtschaftlich möglich. Die Tram und zusätzlicher tangentialer Busverkehr sind hier die adäquate Lösung.«

Ein Bus hätte längere Fahrzeiten als die Tram und wäre schon aus diesem Grund unattraktiv. »Die weitere Entwicklung von Neubaugebieten in München würde gebremst, wenn lokale Kirchturmpolitik die Verkehrserschließung verhindern würde.«

Dieses Argument hat der Oberbürgermeister ausdrücklich bestätigt: »Die Stadt hat sich vertraglich zu einer Verkehrsanbindung mit der Straßenbahn verpflichtet. Wenn diese Zusage nicht eingehalten werden könnte, würde die Stadt schadensersatzpflichtig. Vor allem aber würden Investoren dann künftig nicht mehr auf städtische Zusagen vertrauen.«

Ebenso eindeutig sprachen sich der Abgeordnete und die BA-Vorsitzenden für die Anschlussstelle Münchner Freiheit aus. Dabei konnte sich Lederer-Piloty auf einen SPD-Fraktionsbeschluss stützen, den er aber im BA für mehrheitsfähig hält, während Klein wiederum auf einen einstimmigen Beschluss des West-Schwabinger Bezirksausschusses verweisen konnte, in dem es wörtlich heißt: »Nur diese Variante erreicht das Stadtteilzentrum Münchner Freiheit, das nicht nur als Verkehrsknoten die Weiterfahrt in mehrere Richtungen ermöglicht, sondern auch ein gutes wirtschaftliches, soziales und kulturelles Infrastrukturangebot bietet.«

Ude sagte zu, sich für diese Trasse einzusetzen, da sie als einzige den Erwartungen der künftigen Bewohner und Beschäftigten in der Parkstadt gerecht werde.

Übereinstimmend wurde schließlich eine Weiterführung der Parkstadt-Tram durch die Herzogstraße abgelehnt, obwohl sie unbestrittene verkehrliche Vorzüge aufweisen würde. Im einstimmigen BA-Beschluss heißt es dazu: »Die nach den verkehrlichen Plandaten und gesamtwirtschaftlich günstigere Variante Herzogstraße hat Nachteile, die bei den anderen Varianten geringer oder gar nicht auftreten. Hierzu gehören eine unausgeglichene Parkplatzbilanz und Veränderungen im Lebensumfeld, die von den Anwohnern nicht akzeptiert werden.« Hierzu wies Lederer-Piloty auf die städtebauliche Empfindlichkeit des von Theodor Fischer gestalteten Ensembles Clemens-, Herzog- und Kaiserstraße hin.

Die gefundene Lösung macht in der Parzivalstraße lediglich ein Betriebsgleis zur verkehrstechnischen Anbindung an das Münchner Trambahn-Netz erforderlich.

Zur Gestaltung des südlichen Bereichs der Münchner Freiheit fand am 26. Juni eine Jury-Sitzung über verschiedene Entwürfe statt, die seit 27. Juni in der Schwabinger Seidl-Villa zu besichtigen sind.

Artikel vom 03.07.2003
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