Stadtwerke München erschließen neue Energiequelle

Erdwärme für die Pressestadt

So wollen die Stadtwerke bald die Messestadt Riem mit natürlicher Wärme aus 2800 Metern Tiefe versorgen.

So wollen die Stadtwerke bald die Messestadt Riem mit natürlicher Wärme aus 2800 Metern Tiefe versorgen.

Für die Umwelt gehen die Stadtwerke München (SWM) jetzt auch in die Tiefe:

Vom Leitstand des rund 37 Meter hohen Bohrturms aus hat Stephan Schwarz, Geschäftsführer Versorgung, den Start für die imposante Maschine freigegeben, die sich von nun an pro Tag bis zu 50 Meter weit in das Erdreich graben wird. Etwa 2700 bis 2900 Meter unter der Stadt liegt das Ziel, ein riesiges Heißwasservorkommen.

Mit dieser natürlichen Wärme werden die SWM schon ab Herbst kommenden Jahres die Messestadt Riem beheizen – und damit rund 12.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich einsparen. In rund 2.800 Metern Tiefe befindet sich ein riesiges Thermalwasser-Vorkommen.

Das heiße Wasser lagert in einer zerklüfteten Kalksteinschicht, dem sogenannten Malmkarst. Dieser sinkt von der Fränkischen Alb in Richtung Süden bis zum Alpenrand immer weiter ab und weist dabei steigende Temperaturen auf. Hat das Wasser bei Straubing noch 38 Grad, so ist es unter der Messestadt bereits 80 Grad Celsius warm.

Um diese natürliche Wärmequelle zu nutzen, wird das Wasser an die Oberfläche geholt. Weiterer Vorteil des Malm-Kalksteins: Durch die Hohlräume fließt das Wasser relativ gut, so dass mit einem einzigen Bohrloch eine große Wassermenge gefördert werden kann. Um den Wasserhaushalt in der Tiefe nicht zu beeinträchtigen, wird das abgekühlte, aber ansonsten nicht veränderte Tiefen-Wasser wieder in den Malmkarst zurückgeleitet.

Bereits mit Baubeginn der ersten Gebäude in der Messestadt haben die SWM das Nahwärmenetz errichtet und ausgebaut. Dieses wird bisher von einem Heizwerk mit erdgasbefeuerten Heizkesseln gespeist. Voraussichtlich ab 2004 dienen die Heizkessel nur noch als Reserve und für den Spitzenbedarf. Die Grundlast der Wärmeversorgung übernimmt dann die Geothermie-Anlage.

Artikel vom 02.07.2003
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