Bürger am Hart kritisieren Null-Toleranz, Verschwendung und Kommerz

Es gibt immer was zu tun

Die Bürger von Milbertshofen-Am Hart meldeten sich zu Wort. Doch nicht alle konnten ihre Anträge bei den Mitbürgern so begründen, dass sie angenommen wurden.

Die Bürger von Milbertshofen-Am Hart meldeten sich zu Wort. Doch nicht alle konnten ihre Anträge bei den Mitbürgern so begründen, dass sie angenommen wurden.

Der Stadtbezirk Milbertshofen-Am Hart wird sicherer. Und ist dazu noch familienfreundlich.

So sieht’s jedenfalls von außen aus. Von innen her bestätigen Polizeioberrat Manfred Albert von der Polizeiinspektion 14 und die Bezirksausschussvorsitzende Antonie Thomsen (SPD) diesen Eindruck bei der Bürgerversammlung am vergangenen Donnerstag.

Und doch gibt es immer wieder Anlass für die Bürger, sich an die Stadtverwaltung zu wenden, weil es was zu verbessern gibt. In einigen Fällen stand die Polizei aber gleich selbst unter dem verbalen Beschuss der Bezirksbewohner.

So kritisierte Wolfgang Göde (Olympiadorf), er sei im letzten August von der Polizei angehalten worden, weil er den Radweg entgegen der Fahrtrichtung genutzt hatte. Als die Beamten Alkoholkonsum bei Göde vermuteten, bestand er selbst aufs »Röhrchen-Pusten«. Ergebnis: 0,0 Promille. Geärgert hat er sich trotzdem und bei der Bürgerversammlung einen Antrag gegen den »Null-Toleranz-Kurs« der Polizei gestellt. »Den kann ich allerdings nur ans Innenministerium weitergeben«, schränkte Oberbürgermeister Christian Ude, der die Versammlung leitete, ein.

Der Antrag wurde von den Bürgern abgelehnt. Einstimmig angenommen wurde dagegen der Antrag von Michael Werner. Der hat sich nämlich darüber geärgert, dass bei »München und Meer« ein Teil des Olympiaparks abgesperrt und nur gegen Eintritt von zwei Euro zu erreichen gewesen sei. »Auch Kommerz muss eine Schamgrenze einhalten«, forderte er und bekam Unterstützung von Ude, der’s genauso sieht: »Die Abriegelung geht zu weit.«

Letzterer hat sich übrigens auch geärgert, und zwar über ein Loch in der Fernwärmeleitung. In der Baustelle Rockefellerstraße sei daher in den letzten sechs Wochen Heißwasser ausgetreten. Irmbert Meißner, der sich bei den Stadtwerken informiert hatte, habe zur Antwort bekommen: »Die zuständige Baufirma ist in Konkurs.« Auch Elmar Zink war erbost über die Vorgehensweise: »Die schadhafte Stelle ist seit Januar bekannt.

Eine Unverschämtheit, dass täglich hunderte Liter in die Botanik laufen dürfen.« Schließlich zahle der Steuerzahler und damit jeder Münchner die Zeche. Jetzt kümmert sich Ude selbst darum, dass in München nicht dermaßen fahrlässig mit Energieressourcen umgegangen wird, denn: »Wir haben reichlich Wasser, aber so darf es nicht verplempert werden.«

Artikel vom 02.07.2003
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