An diesem Samstag finden erstmals Hofflohmärkte im Glockenbachviertel statt

Schöne Ecken entdecken

Der Briefkasten ist voll! 22 Anmeldungen sind bei den Organisatoren eingegangen.

Der Briefkasten ist voll! 22 Anmeldungen sind bei den Organisatoren eingegangen.

Selbstbewusst reckt das Häuschen mit der Nummer 7 zwischen all den großen Mietshäusern in der Palmstraße seine Erker gen Himmel.

Die Fassade ist stark ergraut, aber dahinter geht es umso gemütlicher zu: Im liebevoll angelegten Gärtchen räkelt sich eine Katzenschar im Halbschatten. Und wenn’s mal regnet, dann verziehen sie sich unters schützende Schilfdach, wo auch die Hausbewohner im Sommer meistens anzutreffen sind. Einen Freisitz im Südsee-Look haben sie sich aufgebaut, mit Lichter- und Hawaii-Blümchen-Kette.

Nur wer sich so gut versteht, kommt auch auf die Idee, gemeinsam eine größere Aktion zu starten. Einen Hofflohmarkt im Glockenbachviertel zum Beispiel. »Wir waren vor drei Jahren zum ersten Mal bei den Schwabinger Hofflohmärkten«, erzählt Erich Fischer, »und fanden es ganz toll, wie sich die Leute auf der Straße gegenseitig Tipps gegeben haben, wo man welche Schnäppchen machen kann.«

Was im großen Schwabing funktioniert, das müsste im kleinen, sehr viel überschaubareren Glockenbachviertel doch erst recht klappen, dachten sich die »Palmsträßler« und machten sich Anfang des Jahres an die Vorbereitung: 5000 Flugblätter wurden verteilt und ein Briefkasten für die Anmeldungen aufgestellt.

»22 Hausgemeinschaften haben sich gemeldet«, verkündet Doris Stoeck stolz. Wenn man bedenkt, dass viele »erst abwarten, wie sich eine solche Aktion entwickelt«, sei das ein Riesenerfolg, findet Fischer. Nach Schwabinger Vorbild hat er einen Lageplan von den teilnehmenden Höfen entworfen, der derzeit überall im Viertel ausliegt. Zusätzlich werden an diesem Samstag Plakate und Luftballons den Weg zu den Schnäppchen weisen.

Natürlich werden die Bewohner der Palmstraße 7 im eigenen Hof einen Stand herrichten. Viel mehr freuen sie sich jedoch darauf, auch andere Hinterhöfe zu erkunden. »Es gibt so viele schöne Ecken, wo man ja sonst nie hinkommt«, meint Andrea Winkler. Durch die Vorbereitung der Aktion habe sich der Kontakt zu den Nachbarn im Viertel auch deutlich vertieft. »Was ja Sinn der ganzen Sache ist«, wie die Initiatoren betonen.

Im Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (BA 2), wo die Hausgemeinschaft einen Antrag auf 1500 Euro Zuschuss gestellt hatte, entbrannte indessen eine Grundsatzdebatte über die Förderungswürdigkeit derartiger privater Aktionen: CSU-Vertreter witterten »kommerzielle Interessen« und lehnten ab. Schließlich einigte man sich auf einen Kompromiss: Mit 300 Euro sollen die Initiatoren auskommen.

Aber am 28. Juni werden die Glockenbach-Hofflohmärkte Seite an Seite mit dem Stadtteilfest des BA 2 (am Karl-Heinrich-Ulrichs-Platz) stattfinden. Bei Regen werden beide Veranstaltungen um eine Woche verschoben.

Artikel vom 26.06.2003
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