Wer das Baurecht kennt, kann teure Fehler vermeiden

Erst pauken – dann bauen

Bevor Sie sich auf die Suche nach einem passenden Grundstück für Ihr Traumhaus machen, müssen Sie sich mit einigen Bauvorschriften auseinandersetzen.

Zahlreiche Gesetze und Verordnungen im dichten Dschungel des Baurechts machen es dem Laien nicht gerade einfach, sich zurechtzufinden. Da Sie ein Grundstück in der Regel jedoch kaufen, bevor Sie zum Architekten gehen, ist es sinnvoll herauszufinden, ob sich Ihre Vorstellungen auch tatsächlich verwirklichen lassen.

Liegt für das Gebiet, in dem sich Ihr Grundstück befindet, ein Bebauungsplan vor, können Sie diesen bei Ihrer Gemeinde einsehen. Der Bebauungsplan gibt zunächst prinzipiell darüber Auskunft, ob das Grundstück bebaubar ist oder nicht.

Außerdem finden Sie zum Beispiel Angaben über die zulässige Anzahl der Geschosse oder die zulässige Dachform. Liegt für das Grundstück kein Bebauungsplan vor, muss sich Ihr Bauvorhaben in die Umgebung einfügen.

Eine Möglichkeit zu prüfen, ob Ihr Bauvorhaben überhaupt zulässig ist, bietet die Bauvoranfrage. Die zuständige Baubehörde kann bereits vor dem Grundstückskauf verbindlich über eine mögliche Bebauung Auskunft erteilen. Ein zeitlich begrenzter Bauvorbescheid gibt Ihnen Sicherheit bei der Planung.

Die Bauvoranfrage, aber auch das Baugenehmigungsverfahren sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Es gibt eine bundesweite Musterbauordnung. Da Baurecht aber Ländersache ist, haben alle Bundesländer eigene Landesbauordnungen, die sich in Details unterscheiden.

Auch die zuständigen Behörden, die für die Baugenehmigung verantwortlich sind, haben unterschiedliche Namen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde.

Vor der Baugenehmigung steht der Bauantrag. Dieser kann nicht von Ihnen selbst, sondern muss von einem Bauvorlageberechtigten, zum Beispiel einem Architekten, eingereicht werden. Es gibt das vereinfachte Genehmigungsverfahren sowie genehmigungspflichtige und -freie Bauvorhaben. Auch hier gilt: Die Regelungen unterscheiden sich je nach Bundesland.

In vielen Bundesländern sind Einfamilienhäuser genehmigungsfrei, sofern ein verbindlicher Bebauungsplan vorliegt und die Erschließung des Grundstücks gesichert ist. Auch hier muss der Architekt das Bauvorhaben der zuständigen Behörde melden. Widerspricht diese nicht innerhalb einer meist kurzen Frist, kann mit dem Bau begonnen werden.

Artikel vom 18.06.2003
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