Stadtrats-SPD trifft auf Initiative

Bücherbegehren

Die Rathaus-SPD plant die Initiative zur Erhaltung der Stadtbüchereien zum Gespräch einzuladen, das teilte die Fraktion am Donnerstag letzter Woche mit.

Auch Traudi Zellbeck von der Initiative hat von einem geplanten Treffen am 27. Juni gehört.

Dabei sollen alle Möglichkeiten für eine zukunftsfähige Büchereienlandschaft in München diskutiert und abgewogen werden, so der Wunsch der SPD-Fraktion. »Die Sozialdemokraten halten die Einrichtung von drei Mittelpunktsbibliotheken und die Schließung von zwei kleinen Büchereien weiterhin für den richtigen Weg«, heißt es in der Presseerklärung.

Dennoch seien sie offen für weitere Vorschläge. Trotzdem führe kein Weg daran vorbei, dass bis 2006 rund 2,4 Millionen Euro im Büchereiwesen eingespart werden müssen.

Stadtrat Nikolaus Gradl findet: »Wir haben wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt und an allen Schrauben gedreht, um dem städtischen Bibliothekenwesen eine auch in Zukunft tragfähige Architektur zu geben.« Wichtige Bausteine für Gradl & Co. sind die geplanten Mittelpunktsbibliotheken mit besserem Service und direktem U-Bahnanschluss.

Der Stadtrat für Haidhausen, in dessen Gebiet die mittlerweile geschlossene Auer Stadtteilbücherei liegt, weiß jedoch: »Mit dem Einreichen der Unterschriften für das Bürgerbegehren ist eine neue Situation entstanden.« Nun will seine Partei das SPD-Konzept der Initiative »nochmals detailliert erläutern« und mit alternativen Modellen vergleichen. Alle Argumente würden auf Herz und Nieren untersucht.

Alles altbekannte Argumente, findet Traudi Zellbeck von der Initiative »Bücherbegehren«. Sie verspricht sich nicht allzuviel von dem Treffen mit der SPD, da deren Standpunkt und auch der Standpunkt der Grünen »auf die Schließung bzw. Zusammenlegung« hinauslaufe. Zellbeck möchte einfach das bisher bewährte Bibliothekssystem erhalten wissen: Es sei elementar wichtig für alle Münchnerinnen und Münchner, wie sie bei zahlreichen Gesprächen immer wieder festgestellt habe. Das geplante Gespräch bewertet Zellbeck als »Hinhaltetaktik«. Die Politiker wüßten jetzt: »Es wird ernst mit dem Bürgerbegehren.«

Letzte Woche hatte die Initiative 33.288 Unterschriften beim dritten Bürgermeister Hep Monatzeder abgegeben. Zur Zeit werden die Stimmen beim Kreisverwaltungsreferat geprüft.

Artikel vom 18.06.2003
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...