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Fachgespräch im Kulturhaus Ramersdorf-Perlach
Deutschland wird immer älter
Eine engagierte Diskussionsrunde für würdiges Altern.
»Ich fordere eine stärkere Lobby für die Belange alter und kranker Menschen! Vor allem die psychischen Erkrankungen der über 60-Jährigen werden oft unterschätzt und müssen endlich die entsprechende Aufmerksamkeit bekommen«, gab sich Isolde Zins kämpferisch.
Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bezirkstagsfraktion Oberbayerns sprach damit gerade den älteren Zuhörern des öffentlichen Fachgesprächs im Kulturhaus Perlach-Ramersdorf aus dem Herzen.
Moderator Hermann Memmel hatte zu Beginn der Diskussion auf die »alternde Gesellschaft« hingewiesen und die sich ergebenden Folgen dargestellt. Der Landtagsabgeordnete stellte fest, dass der Bevölkerungsanteil der über 60-Jährigen in Deutschland heute 21 Prozent ausmache, bis zum Jahr 2040 würde dieser Anteil auf 37 Prozent anwachsen.
Außerdem sei die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland seit 1900 um etwa 30 Jahre gestiegen. »Das Problem ist: Wir werden immer älter, wollen aber nicht alt sein«, so Prof. Dr. Robert Heinrich, Geriatriker am Krankenhaus Neuperlach, der sich seit 25 Jahren mit Altersforschung beschäftigt. Schonungslos ging er mit der Pharmaindustrie ins Gericht und forderte seine Arztkollegen auf, weniger bzw. gezielter Medikamente zu verschreiben. Die größten Erfolge habe die Geriatrie dann, »wenn wir die Medikamente absetzen.«
Unterstützung erfuhr der Experte von Diego Fessmann, Leiter des gerontopsychiatrischen Dienstes München-Ost. Fessmann verwies darauf, dass nicht – wie oft vermutet – die Altersdemenz das gravierendste Problem in diesem Bereich sei, sondern die Depression und Angststörungen. Fessmann machte hierfür die zunehmende Isolation älterer Menschen in Folge zusammenbrechender Familienstrukturen verantwortlich. Vor diesem Hintergrund müsse die ambulante Pflege auf Dauer dringend gestärkt werden.
Angesichts 20.000 zu erwartender Demenzkranker in München bis zum Jahr 2040 kann sich Stadtrat Ingo Mittermaier für die Landeshauptstadt »spezielle Pflegeheime wie in Schweden, Frankreich oder der Schweiz« vorstellen. Dem Mitglied des Gesundheitsausschusses schweben gerontopsychiatrische betreute Wohngruppen vor, da diese dem Pflegeheim zunächst vorzuziehen seien.
Artikel vom 12.06.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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