Nach dem Unfalltod einer Dreijährigen verlangen Bürger Verkehrsmaßnahmen

Unsere Kinder schützen

Tiefe Betroffenheit über den Unfalltod der kleinen Stefanie bei der Kundgebung letzte Woche.

Tiefe Betroffenheit über den Unfalltod der kleinen Stefanie bei der Kundgebung letzte Woche.

Eltern umfassten fest ihre Kinder, die Rosen und Plüschtiere in den Händen hielten, ein kleines Mädchen forderte auf einem rosa Schild »Ich will die Straße sicher überqueren.«

Starker Regen prasselte nieder, als sich vergangenen Donnerstag ein ganzes Viertel am Platz an der Oberföhringer Fürkhofstraße versammelte – genau dort und genau zu jener Stunde, wo drei Tage zuvor ein dreijähriges Mädchen von einem Auto erfasst und so schwer verletzt wurde, dass es noch in der Nacht verstarb. Ganz unter dem Eindruck des tragischen Unfalls vom 2. Juni kamen viele Bewohner des Wohngebiets rund um die Fürkhofstraße, wo viele Familien mit Kindern leben, letzte Woche zu einer Trauerkundgebung am Platz gegenüber der Unfallstelle zusammen.

Dort sah man betroffene Gesichter unter bunten Regenschirmen. Auch der Himmel weinte. Alle dachten an die kleine Stefanie – Stefanie, die noch vor ein paar Tagen »an diesem Sonnentag in ihrer Welt zwischen Eiscafé, Brunnen und Spielplatz unterwegs war«, so Bewohner Thomas Burnhauser in seiner Rede. Der zweifache Vater wohnt direkt über der Unfallstelle, wo sich jetzt Blumen und Kerzen türmen.

Er hörte die Schreie der Mutter, die nur ein paar Meter hinter ihrer Tochter ging, als Stefanie unvermittelt mit ihrem Roller auf die Straße fuhr, unter die Räder eines Golfs geriet und ein paar Meter mitgeschleift wurde. An erster Stelle steht für Burnhauser, jetzt möglichst schnell zu handeln, »um das Leben unserer Kinder zu schützen«. In einem Antrag, den laut Burnhauser letzten Freitag bereits 1000 Menschen unterschrieben haben, werden nun verkehrsberuhigende Maßnahmen gefordert: Verkehrsschwellen und insgesamt drei Zebrastreifen sollen zu beiden Seiten der Einmündung der Spilhofstraße und im Kreuzungsbereich der Spilhofstraße für mehr Sicherheit sorgen.

Weil sich auf dem gegenüberliegenden Platz zahlreiche Geschäfte befinden, werde dieser Bereich von Fußgängern besonders häufig überquert. Zwar herrsche hier bereits eine Tempo-30-Beschränkung, die würde aber nicht immer eingehalten. Der Bürgerantrag soll in der nächsten Sitzung des Bezirksausschusses, BA 13, Bogenhausen behandelt werden. Der Unfall war bereits bei der letzten BA-Sitzung vergangenen Dienstag Thema.

Die CSU forderte die Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Fürkhof- und Spilhofstraße zu prüfen. Laut Thomas Mandl, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion in Bogenhausen, gab es an dieser Stelle zwar bisher »keine Unfallhäufigkeit«. Dennoch müsse hier jetzt alles getan werden, was einen weiteren Unfall verhindert. ms

Artikel vom 11.06.2003
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...