Treffen zur Annäherung von Christen und Muslimen

Nachbarn lernen sich kennen

Vertreter der christlichen und muslimischen Gemeinden wollen engere Kontakte knüpfen.

Vertreter der christlichen und muslimischen Gemeinden wollen engere Kontakte knüpfen.

In der Absicht nachbarschaftliche Beziehungen auszubauen bzw. Barrieren zwischen Nachbarn abzubauen, fand Ende Mai im Alten- und Service-Zentrum (ASZ) Milbertshofen ein Treffen zwischen ASZ-Besuchern und Mitgliedern der Muslimgemeinde an der Motorstraße statt.

Veranstalter waren die Muslimgemeinde, die Dankeskirche und das ASZ. Am Beispiel der Liebe im Koran und der Bibel wurde überprüft, wo in unseren kulturell-religiösen Fundamenten Übereinstimmung zwischen Christen und Muslimen zu finden sind.

Insgesamt ließen sich 43 Milbertshofener Bürgerinnen und Bürger ansprechen, interessanterweise je zur Hälfte deutsche und ausländische Bürger.

Herr Kaya, der Prediger der Muslimgemeinde, stellte in den Mittelpunkt seiner Ausführungen die Aussage des Koran, wonach alle Menschen Brüder sind und der Nachbar einen so hohen Stellenwert einnimmt, dass er dem Verhältnis von Geschwistern gleichkommt.

Dabei spielt keine Rolle, welcher Herkunft oder welchen Glaubens der Nachbar ist. Pfarrer Peter Dölfel von der Dankeskirche hat auf die Pflicht der Christen hingewiesen, den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Er interpretierte die Liebe zu Jesus so, dass dies nicht den Ausschluss der Andersgläubigen begründet.

Nicht ausgeklammert wurde, dass es auch im Christentum fundamentalistische Strömungen gibt. Applaus brandete auf, als Kaya in seiner Funktion als Prediger der Muslimgemeinde einer älteren Dame stellvertretend für alle nicht muslimischen Besucher mit Hand- und Wangenkuss den Gruß der Muslime überbrachte.

Siegfried Nadler vom ASZ-Milbertshofen betonte den Wunsch, dass dieses Treffen ein Auftakt für weitere Begegnungen ist. Wohlwollend, mit spontanem Terminangebot, hat Herr Toka, der Vorsteher der Muslimgemeinde, den Wunsch aufgenommen, demnächst der Muslimgemeinde einen Besuch abzustatten. Nachdem bekannt ist, wie viele Fragen, aber auch Reserviertheiten es auf beiden Seiten gibt, wird auszuloten sein, wie man weiter zum Gespräch zusammenkommt. Dabei sollten auch unpopuläre Auffassungen thematisiert werden können.

Wer Interesse am Besuch bei der Muslimgemeinde hat, kann sich unverbindlich im ASZ-Milbertshofen unter Telefon 351 14 77 anmelden.

Artikel vom 11.06.2003
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