Ein hartes Stück Arbeit

»Hier direkt neben dem Schützenheim in der Saarlouiser Straße soll der Erweiterungsbau entstehen«, zeigt Schützenmeister Josef Kaiser. Foto: cr

Moosach · Eigentlich müssten beim Schützenkranz Moosach die Sektkorken knallen, nachdem der Sportausschuss des Stadtrats am Dienstag der vergangenen Woche einen beträchtlichen finanziellen Zuschuss zur Erweiterung der Schießanlage genehmigt hat.

Doch Schützenmeister Josef Kaiser ist noch vorsichtig: »So lange wir noch nicht angefangen haben zu bauen, ist noch gar nichts sicher.« Eine wichtige Hürde hat der Moosacher Verein jetzt aber genommen, nachdem er fünf Jahre darum gekämpft hat.

Der Sportausschuss hat einen Zuschuss von knapp 140.000 Euro, ein Darlehen über 46.000 Euro und die Überlassung des Grundstücks in der Saarlouiser Straße für 25 Jahre, direkt neben dem jetzigen Schützenheim, genehmigt.

Das klingt zunächst nach einer ganzen Menge Geld, doch da sind noch ein paar Haken dran. Erstens muss der Verein nochmal Kosten von etwa 140.000 Euro in Eigenleistung erbringen, zweitens muss der Zuschuss vom Bayerischen Sportschützenverband (BSSB) über nochmals 140.000 Euro freigegeben werden und drittens muss der Schützenkranz für die gesamte Summe mindestens teilweise in Vorlage treten, weil die Zuschüsse von der Stadt und dem BSSB nicht vorab ausgezahlt werden. »Dafür greifen wir auf Mitgliederspenden und -darlehen zurück«, erläutert Kaiser, dessen Großvater zu den Gründungsmitgliedern des 115 Jahre alten Vereins gehört.

Es tut ihm weh, wenn er sehen muss, dass in den umliegenden Stadtteilen zum Teil alteingesessene Schützenvereine aufgelöst werden. Daher versucht der Schützenkranz auch, seiner in den letzten Jahren stark gestiegenen Mitgliederzahl Rechnung zu tragen.

»Inzwischen haben wir 230 Mitglieder, davon 40 Jugendliche«, erzählt Kaiser. Denen gilt es, angemessene Trainingsbedingungen zu bieten, damit eine optimale Ausbildung und Ausübung des Sports gewährleistet ist. »Disziplin, Konzentration und Verantwortung im Umgang mit dem Sportgerät« – darauf komme es im Schützenkranz an. Deswegen soll bald mit dem Bau der sechs Meter breiten und 32 Meter langen Schießanlage begonnen werden. Im Kellerbereich sollen fünf 25- und 50-Meter-Bahnen entstehen, im Erdgeschoss sind sechs 10- und 15-Meter-Bahnen sowie ein Geschäftszimmer geplant.

»Wenn’s klappt, wollen wir noch heuer anfangen«, hofft Josef Kaiser. Das würde bedeuten, dass die Baumaßnahmen im nächsten Jahr abgeschlossen werden könnten. Dann gehört der Schützenkranz Moosach zu den modernsten Schützenvereinen in München. cr

Artikel vom 05.06.2003
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