Mit Kultur- und Spielraum e.V. Interessantes über Münchner Brunnen lernen

Mehr als »nur« Wasser

Stille Wasser sind tief und Münchner Brunnen weitgehend unbekannt.	Foto: rme

Stille Wasser sind tief und Münchner Brunnen weitgehend unbekannt. Foto: rme

Maxvorstadt · Wo befindet sich der »Genießer-Brunnen«? Wieviele Bronze-Buben sitzen am Fischbrunnen auf dem Marienplatz? Wer diese Fragen nicht auf Anhieb beantworten kann, der ist ein heißer Kandidat für das »Brunnen-Spiel« von Kultur & Spielraum e.V.!

Ausgerüstet mit einem »Forscherbogen« können sich Erwachsene und Kinder von jetzt an bis zum 31. Oktober auf Entdeckungsreise durch die Brunnen-Welt der Münchner Innenstadt begeben, Fragen beantworten und am Ende sogar etwas gewinnen.

»Uns ist aufgefallen, dass vor allem Kinder unsere Brunnen überhaupt nicht wahrnehmen«, meint Projektleiter Gerd Grüneisl von Kultur & Spielraum. »Dabei hängt doch am Wasser und an den Brunnen ein ganzes Stück Münchner Geschichte.« Die Eröffnungsveranstaltung des »Brunnensommers« im Brunnenhof der Residenz zeigt, wie Recht Grüneisl hat: Vom Fischbrunnen am Marienplatz haben einige der teilnehmenden Drittklässer schon mal etwas gehört oder gesehen, doch ansonsten: Schweigen im Walde!

Auch den Wittelsbacher-Brunnen im Residenzhof kennt niemand. Umso interessanter ist es daher, zu erfahren, wer da auf dem Brunnen verewigt ist und warum man früher überhaupt Brunnen gebaut hat.

»Als München noch ein Dorf war, gab es hier Gehöfte mit Gärten, und die brauchten natürlich Wasser«, erzählt Grüneisl. »Da taten sich immer ein paar Häuser zusammen und haben einen Brunnen gebohrt.« Später wurden die Ziehbrunnen dann auch zu Treffpunkten, um Neuigkeiten auszutauschen.

Die Kinder dürfen deshalb in Verkleidungen schlüpfen und die Situation von damals nachspielen. Außerdem gehören Wasser-Untersuchungen mit Mini-Labor, Brunnengedichte und Wasserschöpf-Wettspiele zum Brunnensommer-Programm.

Ergänzt werden die Spiele und die Brunnen-Rally durch verschiedene Führungen und Vorträge der Münchner Brunnen-Expertin Juliane Reister. »In vielen Schulhöfen gibt es wunderschöne Brunnen. Aber die führen oft ein jämmerliches Dasein, weil die Kinder sie nicht zu würdigen wissen«, klagt sie. Über 2.000 Brunnen sind in München zu finden, die meisten davon versteckt in Gärten und Höfen. 168 Brunnen sind unter städtischer Obhut. »Doch wegen der Finanznot werden leider überhaupt keine neuen mehr gebaut«, bedauert Reister.

»Jeder Brunnen hat eine interessante Geschichte zu erzählen«, versichert die Expertin und freut sich auf viele Teilnehmer bei ihren Führungen. Weitere Informationen und Anmeldung zu den Aktionen des Brunnensommers bei Kultur & Spielraum, Telefon 34 16 76. rme

Artikel vom 28.05.2003
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