Bezirksausschuss 24 akzeptiert nur Tunnellösung / Bürger lehnen Transrapid ab

Tunnel für Transrapid?

Ab 2009 Realität? Im Entwurf schwebt der Transrapid jetzt schon über dem Georg-Brauchle-Ring.	Foto: BMG

Ab 2009 Realität? Im Entwurf schwebt der Transrapid jetzt schon über dem Georg-Brauchle-Ring. Foto: BMG

Feldmoching-Hasenbergl · Die Menschen in Feldmoching-Hasenbergl haben Angst. Angst um ihre Ruhe und ihre Gesundheit. Und sie wollen sich nicht in die Enge treiben lassen. Das zeigte sich bei der Bürgerversammlung am Dienstag letzter Woche in aller Deutlichkeit.

»Wir müssen weder den Transrapid noch die Express-S-Bahn hinnehmen«, protestierten die Beschwerdeführer und bekamen lauten Beifall besonders von den Bewohnern der Siedlung Lerchenauer See, der Lerchenau und der Fasanerie.

Wie bekannt, sehen die Planungen für den Transrapid auf der Westtrasse die oberirdische Schienenführung ab der Olympia-Pressestadt nach Norden vor, um vor Feldmoching wieder im Tunnel zu verschwinden. Auf der gleichen Trasse soll die Express-S-Bahn fahren, wenn der Transrapid doch nicht gebaut wird.

»Wir stehen hier vor der Wahl: Teufel und Beelzebub«, hatte Dr. Rainer Großmann (CSU), Vorsitzender des Bezirksausschusses gesagt. In beiden Fällen rechnen die Bewohner der betroffenen Stadtteile mit möglichen Geräuschentwicklung und Erschütterungen durch vorbeifahrende Züge – Erscheinungen, die laut Bayerischer Magnetbahnvorbereitungsgesellschaft (BMG) nur in geringem Maße auftreten.

Dennoch: »Die beste Lösung für unseren Stadtbezirk wäre natürlich, wenn keine der beiden Schnellbahnen gebaut würde«, stellte Großmann fest. »Da die Realität mit großer Wahrscheinlichkeit aber anders aussehen wird, sprechen wir uns für den Transrapid aus – jedoch nur unter der Bedingung, dass er im gesamten Bereich des 24. Stadtbezirks im Tunnel verläuft.« Die Mehrkosten dafür seien nicht so gravierend, da ohnehin kostenintensive Lärmschutzmaßnahmen errichtet werden müssten, so Großmann.

Das Geld könne man auch in den Tunnel investieren. Auch Matthias Feichtinger vom Kleingartenverein NW 65 e.V. forderte die Untertunnelung der Strecke auch zwischen der Olympia-Pressestadt und Feldmoching. »Ein Erholungsaufenthalt ist sonst in unseren Gärten unmöglich.«

Doch einige Bürger wollen diesen Lösungsvorschlag nicht mittragen. Otfried Heigl forderte die Landeshauptstadt auf, alle rechtlichen Möglichkeiten gegen den Transrapid auszuschöpfen. »Das Geld wird woanders dringender gebraucht«, argumentierte er.

Monika Barzen hat ihre eigenen Konsequenzen aus der Debatte gezogen und sucht nun Mitstreiter im Kampf gegen die ihrer Meinung nach »menschenverachtenden Planungen«. Sie plant ein Volksbegehren und eine Klägergemeinschaft gegen den Transrapid. Die Bürger im Münchner Norden wollen gehört werden. cr

Artikel vom 28.05.2003
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