Terry Winters – Zeichnungen

Einfach anders

Maxvorstadt · Eine Ausstellung von Terry Winter’s Zeichnungen in der Pinakothek der Moderne, Barerstraße 30, 80333 München, findet täglich außer Montag von 10 bis 17 Uhr, Donnerstag/Freitag von 10 bis 20 Uhr, von Mittwoch, 28. Mai bis Sonntag, 17. August, statt.

Die Staatliche Graphische Sammlung München präsentiert mit den Zeichnungen Terry Winters (1949 geboren) die erste Ausstellung eines lebenden Künstlers in ihren neuen Räumen in der Pinakothek der Moderne. Terry Winters Arbeiten auf Papier sind bislang in diesem Umfang noch niemals Gegenstand einer monographischen Ausstellung gewesen.

Malerei und Zeichnung haben sich bei Terry Winters von Anfang an wechselseitig beeinflusst. Schon seit den 70er Jahren bevorzugte Winters ein Arbeiten in Werkgruppen, wobei den Serien von Zeichnungen eine zentrale Rolle zukam. Vorbilder aus dem Bereich des Pflanzlichen und Animalischen waren es, die in den 80er Jahren als Sujets die bildnerische Welt von Terry Winters dominierten.

Die einzelnen Naturformen, Mikrostrukturen des Organischen und Vegetabilen waren in gleichem Maße potentiell mehrdeutige Strukturelemente, wie Grundstrukturen einer abstrakten Zeichensprache. In seiner beinahe »romantischen« Transformation von Naturwissenschaft in die Kunst hinein, die Winters erklärtermaßen mit dem Poeten Edgar Allan Poe verbindet, suchte der Künstler nach einer Metaphysik verborgener Wirkkräfte, die auch den schöpferischen Prozess transzendieren.

In den umfangreichen Zeichnungsfolgen der 90er Jahre bis hin zu den jüngsten Großformaten »Boundry-Layers« ist Winters Vision vom Nachdenken über verborgene Räume und Systeme jenseits des Sichtbaren beherrscht. Ein abstrakteres, kühleres Vokabular gewinnt in diesen Serien die Oberhand. Nach Winters eigenen Worten soll das »Künstliche und das Technologische als neue Ordnungen der Natur begriffen werden«.

Winters spekulative Phantasie gelangt zu computerartig manipulierten Bildorganismen. In deren Flächendurchdringung und Ausschnitthaftigkeit erscheint die Gegenwart virtueller Welten mit Mittel erfasst, die zeitgenössisch wie uralt zugleich sind.

Artikel vom 22.05.2003
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