Werke von Helga Schröder

Papier, Papier

Ismaning · Malerei, Grafik, Buchkunst, Skulptur und raumfüllende Installationen.

Mit rund 60 Objekten zeigt das Kallmann-Museum Ismaning, Schloßstraße 35, vom 23. Mai bis 10. August, einen Querschnitt aus dem Schaffen der Künstlerin Helga Schröder.

Ihre Kunst schöpft aus den künstlerischen Errungenschaften der Moderne, wesentlich sind dabei Einflüsse des abstrakten Expressionismus und des europoäischen Informel. Diese Bildsprache verbindet sie mit dem Formenvokabular der Schriftkunst. Schröder verwendet Schriften aus Europa, dem altägyptischen und islamischen Kulturraum, der asiatischen Schrifttradition und archaische schriftähnliche Zeichensysteme.

Papier nutzt sie nicht nur als Bildträger, sondern auch als Werkstoff und Medium für die künstlerische Aussage. In diesem Zusammenspiel von Papierobjekt und Schriftkunstwerk entwickelte die Künstlerin eine eigene Bild- und Formensprache. Ursprünglich enthielten ihre Arbeiten noch lesbare, handschriftliche Texte, sie waren als Künstlerbücher und Textbilder konzipiert. Im Laufe der Jahre gewann die Schrift immer mehr an eigenständiger ästhetischer Bedeutung und entfernte sich weit von der lesbaren Mitteilung.

Farbintensive Malerei, Bewegungscharakter, Rhythmus und die Ausdruckskraft von Linien und Zeichen stehen jetzt im Vordergrund. Das Schriftbild wird überlagert von Collagen, Farbschichten und Naturmaterialien wie Pflanzen und Erden. Materialcharakter des Papiers, rudimentäre Spuren schriftlicher Mitteilungen und assoziative Elemente von Schriftsystemen werden zur untrennbaren künstlerischen Einheit. Ob leichtes, vom Lufthauch bewegtes Papiersegel, gewichtige Schriftrolle oder raumfüllende Installation, Helga Schröder geht an die Grenzen des Möglichen in der künstlerischen Vereinnahmung von Schrift und Papier. Mit ihrer individuellen Bildsprache schafft sie eine Welt voll von Zeichen und Bedeutungen, die es zu lesen und zu erforschen gilt.

Unter dem Titel »Papier, Papier – aus Fetzen und Stroh« wird gleichzeitig mit der Ausstellung im Kallmann-Museum im Schlosspavillon eine industriegeschichtliche Ausstellung zur ehemaligen Ismaninger Papierfabrik (1860 bis 1971) gezeigt. Neben historischen Dokumenten ist auch eine Arbeit zur Geschichte dieser Fabrik von Helga Schröder zu sehen.

Weitere Informationen zur Ausstellung »Papier, Papier – aus Fetzen und Stroh« unter Telefon 9 60 90 01 53.

Artikel vom 21.05.2003
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