Muttertags-Fieber im Kindergarten »Flohkiste« in der Heßstraße

Ein Herz für Mamis

Büsra, Gentrit und Adnan (v. l.) haben ihre Muttertags-Überraschung schon fertig gebastelt. Brigitte Düking und  Mehtap Ögüt haben dabei geholfen.	Foto: rme

Büsra, Gentrit und Adnan (v. l.) haben ihre Muttertags-Überraschung schon fertig gebastelt. Brigitte Düking und Mehtap Ögüt haben dabei geholfen. Foto: rme

Maxvorstadt · Pssst! Großes Geheimnis! Alle Mamis sofort Augen und Ohren zuhalten! Denn was die 50 Zwerge vom Kindergarten »Flohkiste« in der Heßstraße 104 beratschlagt, gebastelt und gemalt haben, das soll doch eine Muttertags-Überraschung werden.

Erst am Sonntag werden die Flohkisten-Kinder die aufklappbaren Herzerl aus rotem Tonkarton aus ihrem Versteck holen und sie ihren Müttern auf den Frühstückstisch legen. »Für meine liebe Mama« ist auf den meisten dieser Herzen zu lesen. Auf einigen steht aber auch »Benim bitaneeik Anneme« geschrieben, was in etwa das gleiche bedeutet.

Für die türkischen Mamis hat Erzieherin Mehtap Ögüt den Muttertagsgruß nämlich eigens übersetzt. Das ist vor allem deshalb so wichtig, weil die Herzchen in ihrem Inneren wertvolle Gutscheine bergen. »Ich helfe Dir beim Staub wischen«, steht zum Beispiel drin, oder: »Ich will mich nicht mehr so viel mit meinem Bruder zanken«.

Einen Sinn für ausgefallene Geschenke scheint die vierjährige Marlena zu haben: Beim Reiskochen und beim Tannenbaum-Basteln will sie ihrer Mutter helfen. Und der sechsjährige Otto lässt folgenden Text auf sein Muttertags-Herz schreiben: »Ich möchte Dir beim Sparen helfen, wenn Du Dir etwas wünschst.«

Viele tolle Einfälle für viele tolle Muttis. Allerdings: Ein wenig Bedenkzeit haben die Flohkisten-Kinder schon gebraucht. »Was macht denn eine Mutter den ganzen Tag über?«, so die Frage von Kindergarten-Leiterin Brigitte Düking. Darauf ratloses Schweigen. Erst als die Erzieherinnen den Zwergen auf die Sprünge helfen, sprudelt es nur so aus ihnen heraus.

»Das Danke-Sagen und das Bewusstsein dafür, was eine Mutter so alles für ihre Kinder tut, geht leider oft im Alltagsstress unter«, bedauert Brigitte Düking. »Deshalb wäre es schön, wenn die Kinder wenigstens an diesem Sonntag einmal nicht nur fordern und alles für selbstverständlich hinnehmen. Bevor es soweit ist, steht jedoch allen Flohkisten-Müttern, -Vätern und

  • Kindern noch ein ganz besonderes Highlight ins Haus: Mit einem Frühlingsfest feiern sie am Freitag die Einweihung des vergrößerten Gartens.

»Beim Vater-Kind-Tag haben viele Väter geholfen, neue Sträucher einzupflanzen und Sperrholzplatten als Verzierung für unser Gartenhaus zu sägen«, erzählt die Kindergarten-Leiterin begeistert. Und die Kleinen haben derweil aus Holz lustige »Gartengeister« gezaubert, die künftig die Beete zieren sollen. Außerdem wird fleißig für eine Mini-Modenschau geübt, bei der Mamas schrillste Pumps und Papas schickster Schlips präsentiert werden. Die Flohkisten-Kinder haben wirklich alle Hände voll zu tun! rme

Artikel vom 08.05.2003
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