Fossil des Monats Mai

Trias-Seelilie

Maxvorstadt · Im Paläontologischen Museum ist das Fossil des Monats zu bewundern.

Das Fossil des Monats Mai gehört zu den »Seelilien« (Crinoiden). Es handelt sich um im Meer lebende Tiere, die im Allgemeinen mit einem Stiel am Untergrund festgeheftet sind. Einige wenige Seelilien waren in der Lage, passiv im Wasser treibend oder sogar aktiv schwimmend zu leben.

Traumatocrinus verfolgte noch eine weitere, besondere Lebensweise. Wie einige Seelilien aus dem Scharzen Jura Schwabens trieben die triassischen Traumatocriniden wahrscheinlich an Treibholz festgeheftet im offenen Meer. Das Skelett der Seelilien ist ein Unterhautskelett und besteht aus einem Kelch, den Armen und einem Stiel, der an der Basis in einen Wurzelbereich übergeht.

Die Arme können reich verästelt sein. Ihre Anhänge heißen Pinnulae. Auch am Stiel kommen Fortsätze vor, die Cirren genannt werden. Der Kelch besteht aus zahlreichen Kalkplatten, die alle die für die Crinoiden typische fünfeckige (pentamere) Form aufweisen. Kelch und Arme bilden zusammen die Krone. Die Größe der Seelilien ist sehr unterschiedlich. Man kennt Individuen mit Armlängen von bis zu einem Meter und Stiellängen von bis zu 20 Metern.

Seelilien fressen Plankton, welches mit den Armen eingefangen wird und aktiv zur Mundöffnung transportiert wird. Die Lebensweise von Traumatocrinus erforderte spezielle Anpassungen bezüglich des Nahrungserwerbs. Im Gegensatz zu den stationären Seelilien, durch deren Arme große Mengen planktonreichen Wassers strömen, driften die an Treibholz festgehefteten Exemplare passiv mit der »Planktonsuppe« mit. Die extreme Armteilung läßt sich so als Anpassung zur Optimierung des Fangerfolges erklären. Das Paläontologische Museum, Richard-Wagner-Straße 10, hat von Montag bis Donnerstag, von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr, geöffnet.

Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 30.04.2003
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