In der Gemeinde St. Benno bereiten sich 46 Kinder auf den Weißen Sonntag vor

Glauben und vertrauen

»Communio« heißt Gemeinschaft: Das haben die Erstkommunionkinder von St. Benno, hier mit Gruppenleiterin Anna Mrosczok, in den letzten Monaten deutlich gespürt.	Foto: rme

»Communio« heißt Gemeinschaft: Das haben die Erstkommunionkinder von St. Benno, hier mit Gruppenleiterin Anna Mrosczok, in den letzten Monaten deutlich gespürt. Foto: rme

Maxvorstadt · »Ist denn der Jesus echt auferstanden?« Christian blickt skeptisch drein und lässt sich auch nicht mit einem lapidaren »Ja« von Diakon Rudolf Petrak abspeisen. »Woher weißt Du das?«, bohrt er weiter.

Und Rudi, wie ihn die Kinder nennen, nimmt sich viel Zeit für eine Antwort. Er erklärt, dass wohl niemand mehr an Jesus glauben würde, wenn er nicht tatsächlich auferstanden wäre. Dass es dann nicht so viele Menschen gegeben hätte, die seine Auferstehung mutig vor aller Welt bezeugt hätten. »Haben die ihn echt gesehen oder war er unsichtbar?«, setzt Christian nach. Der Diakon erinnert ihn daran, dass Jesus dem Apostel Thomas leibhaftig erschienen sei, weil der eben auch so seine Schwierigkeiten hatte, einfach zu glauben, ohne etwas gesehen zu haben. »Ich kann den Kindern keine Beweise vorlegen.« – Dessen ist sich Rudolf Petrak bewusst. »Aber ich versuche ihnen klarzumachen, dass wir Jesus vertrauen dürfen wie einem Vater oder einer Mutter.« Den Vergleich mit den Eltern zieht Petrak häufig in seinem Erstkommunion-Unterricht. Zum Beispiel auch, um den Kindern – in diesem Jahr sind es 46, die in St. Benno zur Kommunion gehen – den Sinn des Abendmahls deutlich zu machen: »Stellt euch vor, euer Vater arbeitet weit weg von zu Hause. Und immer beim Abendessen denkt ihr an ihn und er an euch, so seid ihr verbunden.« Diese Verbundenheit untereinander und mit Gott bzw. Jesus spürbar zu machen, ist ein weiteres Anliegen der Erstkommunion-Vorbereitung in St. Benno. Vor kurzem erst waren die Kinder zusammen auf einer Wochenend-Freizeit. »Da konnten sie erleben, was ›Communio‹ bedeutet«, meint Petrak. – »Gemeinschaft nämlich.« Symbol dafür ist auch die große, bunte Osterkerze, die die Kommunions-Anwärter mit ihren Gruppen-»Vätern« und »-Müttern« gebastelt haben. Jede Woche darf ein anderes Kind die Kerze mit nach Hause nehmen. »Ich habe sie immer beim Hausaufgabenmachen angezündet«, erzählt Alexandra, die letzte Woche an der Reihe war. Der »Weiße Sonntag« fällt für die Kinder von St. Benno nicht, wie im Kalender vorgesehen, auf den Sonntag nach Ostern. Sie müssen sich bis zum 18. Mai gedulden und haben somit noch Zeit, sich auf den großen Tag vorzubereiten. Noch warten einige Geschichten in ihrer Kinderbibel darauf, vorgelesen zu werden. Und etwas davon wird hängen bleiben, da ist Rudolf Petrak fest überzeugt: »Die Erinnerung daran kommt oft erst später im Leben zurück. Aber die Freundschaft mit Jesus, das Gefühl, von ihm angenommen und akzeptiert zu sein, ist für die Kinder eine wichtige Stütze im Leben.« rme

Artikel vom 25.04.2003
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