TSV Moosach-Hartmannshofen feiert großes Vereinsjubiläum am 3. und 4. Mai

Ein volles Jahrhundert

Das ist der TSV Moosach-Hartmannshofen: die Eisstock-Meistermannschaft von 1952, die Einweihung des Vereinsheims 1986 und der unvergessene Franz Peter, langjähriger Vorsitzender.	Fotos: TSV

Das ist der TSV Moosach-Hartmannshofen: die Eisstock-Meistermannschaft von 1952, die Einweihung des Vereinsheims 1986 und der unvergessene Franz Peter, langjähriger Vorsitzender. Fotos: TSV

Hartmannshofen · Anfang des letzten Jahrhunderts hat sich diese Szene in Deutschland unzählige Male ereignet:

Begeisterte Sportler sitzen zusammen und planen die Gründung eines Vereins, der ihnen eine gemeinsame Identität gibt. Vor genau 100 Jahren riefen so oder ähnlich Ringer und Gewichtheber die »Germania Moosach« ins Leben. Den Verein kennt man heute kaum noch, viel bekannter ist dagegen der TSV Moosach-Hartmannshofen, in dem »Germania Moosach« aufgegangen ist. Geblieben ist das Gründungsdatum, und so feiert der TSV heuer sein hundertjähriges Bestehen. Für den 3. und 4. Mai hat die Vorstandschaft des TSV ein großes Programm mit den Kapruner Spatzen, einem Böllerschießen und einem Festzug ausgearbeitet. Dass die Hartmannshofener dieses Fest überhaupt feiern können, haben sie in erster Linie einem engagierten Mann zu verdanken: Franz Peter. Er war es, der den Verein nach dem Zweiten Weltkrieg wieder voranbrachte. Ab 1945 war er Vorsitzender des TSV bis zu seinem Tode am 3. Juli 1991. In seine Amtszeit fielen so denkwürdige Ereignisse wie der Gewinn der Deutschen Meisterschaft bei den Eisstockschützen 1952 und der Bau der Vereinsheime 1958 und 1986, seinem Lebenswerk. Es gibt eigentlich viel über den Verein zu erzählen, und das macht der TSV zurzeit im Rahmen einer Ausstellung im Olympia-Einkaufszentrum (noch bis 29. April). Schriftliche Zeugnisse hat der TSV aber nur noch wenige. Die meisten sind 1995 beim Brand des Vereinsheims in der Lechelstraße zerstört worden. Präsident Kurt Wildner erinnert sich an die schreckliche Nacht: »Um halb drei hat mich ein Nachbar angerufen. Ich bin sofort rausgefahren. Alles stand in Flammen, die Feuerwehr konnte nichts mehr retten. Es war eine Katastrophe.« Anderthalb Jahre musste der TSV mit einem Provisorium aus Baracken zurechtkommen, dann erfolgte der Umzug in das heutige Vereinsheim. »Wir haben beharrlich um den Neubau gekämpft«, erzählt Wildner, und es hat sich gelohnt. Heute nutzen rund 1100 Mitglieder in sieben Abteilungen das Vereinsheim. Im Vordergrund steht bei Fußball, Tischtennis, Eisstock, Damengymnastik, Skilaufen, Tennis und Fitness der persönliche Erfolg, definiert sich der TSV doch als Verein, der den Breitensport fördern will. Doch auch so manche sportlichen Erfolge haben die Hartmannshofener zu verzeichnen. Am 3. und 4. Mai tritt das alles jedoch in den Hintergrund. Dann feiern alle Freunde und Mitglieder ihren Jubiläumsverein. cr

Artikel vom 23.04.2003
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