Julika Selinger verbrachte über neun Monate in dem südamerikanischen Land

Eine Moosacherin in Peru

Die Menschen in Peru begegneten Julika Selinger herzlich und offen. Auf dem Markt	in Cutervo hat sie kulinarische Spezialitäten des Landes probiert, von denen sie bei der »Linie 1« erzählt.	Fotos: Privat

Die Menschen in Peru begegneten Julika Selinger herzlich und offen. Auf dem Markt in Cutervo hat sie kulinarische Spezialitäten des Landes probiert, von denen sie bei der »Linie 1« erzählt. Fotos: Privat

Moosach · Das Meerschweinchen lernte Julika Selinger in Peru von einer ganz neuen Seite kennen. Ihre Harfe hatte sie zu Hause lassen müssen, dafür hatte sich die junge Moosacherin nach ihrem Abitur einen großen Wunsch erfüllt.

Über neun Monate verbrachte die jetzt 21-Jährige in dem südamerikanischen Land – am Freitag, 4. April, erzählt sie in einem Diavortrag beim Kulturverein »Die Linie 1« mit anschließender Fragerunde in der Stadtbibliothek (Hanauerstraße 61a) von dieser aufregenden Zeit. Selinger nimmt ihre Zuhörer ab 20 Uhr mit auf die Reise, der Eintritt ist frei.

»Nach dem Abitur wollte ich was ganz anderes machen«, erzählt die junge Frau von ihrer festen Absicht für einige Monate ins Ausland zu gehen. »Nicht hier in Europa, ganz weit weg.« Ihr Weg hat sie nach Peru geführt. Dort hat sie in einem Waisenhaus in Cuzco mit Kindern gearbeitet, später war sie in der Verwaltung eines Projekts für ökologische Landwirtschaft in Cajamarca beschäftigt.

Sie hat viel zu erzählen, denn sie hat viel gelernt. Zunächst mal Spanisch. »Ich hab’ vor der Fahrt einen Crashkurs gemacht«, berichtet Selinger. Abenteuer waren praktisch vorprogrammiert. Doch weniger mit der Sprache, vielmehr mit der Lebensart und der Einstellung der Südamerikaner. »Meerschweinchen gehört dort zu den Delikatessen.«

Natürlich hat Julika Selinger mal probiert, wie’s schmeckt. Das war auch Teil des kulturellen Austauschs in beide Richtungen. »Ich hab’ viel mit den Bauern gearbeitet und dabei selbst einiges dazugelernt. Überhaupt hat sie das Landwirtschafts-Projekt, das von den Menschen in Peru selbst ins Leben gerufen wurde, mehr begeistert als die Arbeit in dem Waisenhaus. »Die Leute dort waren recht offen, aber sie hatten mitunter hohe Erwartungen.« Doch Julika Selinger ist gut mit den Menschen dort ausgekommen. Sie hat jetzt, knapp ein halbes Jahr nach ihrer Rückkehr, noch Kontakt zu einigen Leuten und sagt voller Überzeugung: »Ich würde nochmal hinfahren.«

Doch schon die erste Reise war alles andere als billig. »Ich musste alles selbst organisieren und bezahlen«, erzählt Selinger. Doch das kam ihr dann in Peru zugute, wenn ihr Improvisationstalent gefragt war. Wenn auch nicht immer alles gleich geklappt hat, meint die 21-Jährige, die jetzt in Lüneburg Umweltwissenschaften studiert: »Ich denke noch sehr gerne an diese Zeit zurück.« Und ein bisschen von dem Zauber will sie in ihrem Vortrag in der Stadtbibliothek an ihre Zuhörer weitergeben. cr

Artikel vom 03.04.2003
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