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In wenigen Tagen soll die Betriebsgenehmigung für FRM II erteilt werden
Grünes Licht erwartet
Gerd Müller, Martin Mayer, Johannes Singhammer, Winfried Petry und Franz Obermeier (von links) vor der Neutronenquelle im Garchinger Forschungsreaktor FRM II. Foto: cr
Garching · In wenigen Tagen wird die Betriebsgenehmigung für den Forschungsreaktor München II (FRM II) auf dem Gelände der Technischen Universität in Garching erwartet.
- Garching: FRM-II
TU München verteilt Broschüren zum Thema
Dann wird ein jahrelanger Streit zwischen Staats- und Bundesregierung in eine neue Phase treten.
Die Genehmigung für den Betrieb der atomaren Anlage kann nur das Bundesumweltministerium erteilen. Zuvor muss die Technische Universität München (TUM) ausreichend darstellen, dass von dem Reaktor keine Gefahr ausgeht – weder während des Betriebs, noch bei einem Störfall, einer Naturkatastrophe, einem Anschlag oder bei der Entsorgung der verbrauchten Brennelemente. »Wir haben alle Auflagen erfüllt«, erklärte Prof. Winfried Petry bei einem Besuch der Bundestagsabgeordneten Johannes Singhammer (München-Nord), Martin Mayer (Landkreis München), Franz Obermeier (Freising) und Dr. Gerd Müller (Oberallgäu, alle CSU) in der Anlage.
Ihr Parlamentskollege Axel Berg (SPD) bestätigt resignierend: »Es ist wohl nicht mehr aufzuhalten«. Allerdings übt er heftige Kritik an der Bayerischen Staatsregierung, die den Bau des rund 440 Millionen Euro teuren Reaktors vorangetrieben und mitfinanziert hat. Er sieht große Probleme bei der Entsorgung der abgebrannten Brennelemente sowie darin, dass Terroristen hier genau den radioaktiven Stoff finden könnten, den sie für Anschläge verwenden könnten. Ein solches Szenario weist Petry jedoch weit von sich.
Er verweist auf umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen und wird zumindest darin bestätigt, dass selbst die Bundestagsabgeordneten vor dem Eintritt in den Reaktorraum einer Leibesvisitation unterzogen werden. Die Verantwortlichen der TUM sind von der Sicherheit des Reaktors überzeugt. »Er würde selbst den Absturz eines vollgetankten Düsenjets mit zwei Turbinen aushalten«, erklärt Petry.
Darum können die CSU-Abgeordneten nicht verstehen, warum der FRM II seit fast zwei Jahren ungenutzt dasteht, den Freistaat täglich 125.000 Euro kostet, keine Arbeitsplätze zur Verfügung stellen kann und den Vorsprung der deutschen Wissenschaftler gegenüber ihren Kollegen in Grenoble (Frankreich), USA und Japan zusammenschmelzen lässt.
Noch ist die Zeit der Untätigkeit im FRM II nicht ausgestanden. Petry hält einen Rückbau bei Verweigerung der Genehmigung für möglich, aber nicht für wahrscheinlich. Er geht davon aus, dass der Reaktor in neun bis zwölf Monaten hochgefahren ist und für Forschungszwecke genutzt werden kann. cr
Artikel vom 26.03.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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