Drogen-Dealer

Altstadt · Am Nachmittag des vergangenen Mittwoch, 12. März, konnten Zivilbeamte der Polizeiinspektion 11 im Stachus-Untergeschoss ein der Rauschgiftzone angehörendes Pärchen beobachten, das sich gerade in einem Schmuckgeschäft aufhielt.

Bei der anschließenden Personenkontrolle wurden insgesamt drei Plomben mit ca. 1,7 g Heroin aufgefunden.

Es folgte eine Wohnungsdurchsuchung, bei der weitere 156 g Heroin sowie ein Luftdruckrevolver aufgefunden wurden. Der Besitz dieses Revolvers dürfte sich nach dem Betäubungsmittelgesetz erheblich strafverschärfend auswirken.

Zudem konnten bei dem Pärchen über 6.200 Euro sichergestellt und eingezogen werden. Das Geld dürfte aus Drogengeschäften stammen. Die Ermittlungen der Fachdienststelle erbrachte folgenden Tatablauf.

Ein 40-jähriger Arbeitsloser aus München-Neuperlach, der nach bisherigem Ermittlungsstand regelmäßig aus Rotterdam Heroin nach Deutschland einführte, traf sich Anfang des Jahres verabredungsgemäß mit dem nun festgenommenen Pärchen in einem Hotel in Utrecht. Dazu übergab er den beiden für ein Entgelt von 3.500 Euro ca. 116 g Heroin, das sie nach Deutschland schmuggelten.

Einige Wochen später erhielt der Dealer eine weitere Heroinlieferung, wovon er dem 37-jährigen Arbeitslosen und seiner gleichaltrigen Freundin, 250 g Heroin übergab. 7.000 Euro mussten die beiden an ihren Dealer bezahlen. Zur Finanzierung ihres eigenen Drogenkonsums verkauften sie das Rauschgift zum Gramm-Preis von 60 bis 80 Euro im »Fronthandel«.

Der Dealer konnte nun am Donnerstagnachmittag, um 13.30 Uhr, von Kräften des Fachkommissariats ermittelt und festgenommen werden. Auch er ist heroinabhängig und hatte neben einer Konsumeinheit Heroin noch 1.500 Euro bei sich, die beschlagnahmt wurden.

Gegen das Pärchen erging bereits Haftbefehl, der Dealer wird dem Ermittlungsrichter noch vorgeführt.

Artikel vom 20.03.2003
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