Aktive Lobby gegen das Aus für Farinellikindergarten und Musisches Zentrum

Wohin mit den Kindern?

BA-Politiker wehren sich gegen eine Schließung des Farinellikindergartens.

BA-Politiker wehren sich gegen eine Schließung des Farinellikindergartens.

Schwabing · Wohin mit Schwabings Kindern? Diese Frage beschäftigt derzeit Stadtteilpolitiker aller Fraktionen.

Denn zwei Einrichtungen sollen im Viertel geschlossen werden: Das Musische Zentrum in der Georgenstraße 13a und der Kindergarten in der Farinellistraße 7. »Seit zwei Jahren geht das Drama um den Farinellikindergarten schon«, beklagt Ingrid Braunstorfinger, Fraktionssprecherin der CSU im Bezirksausschuss Schwabing-West (BA 4).

Für die Stadt scheint die Schließung nun festzustehen: Zwar hatte die Einschreibung am 11. März stattfinden können, doch möglicherweise müssen die Kinder im Herbst einen anderen Kindergarten besuchen, erklärte Gabriele Schratt vom Schulreferat. Zur Begründung hieß es, dass zukünftig keine Doppelbelegung der Einrichtung mehr möglich sei.

Denn zusätzlich zum Kindergarten ist in den Räumen auch der Hort der benachbarten Grundschule untergebracht. Doch dieses Argument zählt für den BA 4 nicht: »Diese Doppelnutzung geht seit über dreißig Jahren gut, die Hortgruppe hat schließlich einen eigenen Raum«, erklärt Ingrid Braunstorfinger. Die Alternative der Stadt, die Kinder künftig in dem Kindergarten in der Fallmerayerstraße 2a unterzubringen, überzeugt dabei nicht: »Dort können auch nur begrenzt Kinder zusätzlich aufgenommen werden«. Auch der BA 4-Vorsitzende Dr. Walter Klein, SPD, hält die Begründung des Schulreferates für »vollkommen wirr«. Erst nachdem er Bürgermeisterin Dr. Gertraud Burkert gebeten hatte zu vermitteln, sei das Schulreferat überhaupt zu einem Gespräch mit dem Bezirksausschuss bereit gewesen.

Über das Schicksal des Musischen Zentrums wird der Stadtrat bereits am 2. April entscheiden. Da im Jahr 2000 die Besucherzahlen zurückgingen, faßte die Stadt eine Schließung ins Auge. »Mittlerweile kommen jedoch wieder zwischen 800 und 900 Kinder und Jugendliche pro Monat zu uns«, erzählt Leiter Thorsten Paetzold. Doch »nach wie vor gibt es einen Vorschlag des Jugendamtes die Einrichtung zu schließen, um zu sparen«, erklärt Angelika Baumgart-Jena vom Kreisjugendring.

Neben dem BA 3 (Maxvorstadt), in dessen Zuständigkeitsbereich das Musische Zentrum offiziell liegt, setzt sich auch der BA 12 (Schwabing-Freimann) für den Erhalt ein: »Dort wird hervorragendes geleistet«, findet Dr. Ludwig Spänle, CSU, als »subjektiv betroffener Vater«. Und auch der BA-Vorsitzende Werner Lederer-Piloty, SPD, betonte, dass die dort geleistete »künstlerisch-musische Erziehung von großer Bedeutung« sei. Paetzold freut sich über die Unterstützung und »hofft auf eine Chance«. aw

Artikel vom 20.03.2003
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