Umweltreferent Lorenz antwortet Stadtrat Baretti

Neues vom Riemer Friedhof

Riem · In einem ausführlichen Schreiben hat Umwelt- und Gesundheitsreferent Joachim Lorenz dem Truderinger CSU-Stadtrat Dr. Christian Baretti auf dessen Brief geantwortet, in dem der den Zustand des alten Teils des Riemer Friedhofs kritisiert hat.

Darin stellt Lorenz fest, dass im Zuge einer bis Ende 2001 befristeten Ausnahmeregelung die Möglichkeit zu Überführungen in den neuen Riemer Friedhof auch ohne aktuellen Todesfall möglich war. Nach einer entsprechenden Prüfung könne zur Vermeidung von Härtefällen auch zum jetzigen Zeitpunkt ein Antrag auf Verlegung eines Verstorbenen noch genehmigt werden.

Bezüglich der von Baretti monierten geringen Beleuchtung der neuen Aufbahrungshalle sowie der zu kleinen Namensschilder sieht Lorenz keine Möglichkeit, Abhilfe zu schaffen. Die Halle sei zwar etwas duster, dies sei jedoch im Rahmen des Lichtkonzepts der Architekten so gewollt. Auch die Beschilderung unterliege der Gestaltungsfreiheit der Architekten.

»Diese Argumentation ist mir total unverständlich. Viele ältere Menschen, die nicht mehr so gut sehen, haben sich bei mir bitterlich über die Beschilderung und das geringe Licht beklagt. Ich kann mir vorstellen, dass die Architekten in dieser Frage auf Stur schalten«, so Stadtrat Dr. Christian Baretti. Aus diesem Grund habe er sich in einen Brief an den Architekten Prof. Andreas Meck gewandt, in dem er diesen bittet, zu prüfen, ob es möglich wäre, eine etwas größere – für ältere Menschen besser leserliche – Beschilderung vorzunehmen, die im Einklang mit seinen architektonischen Vorstellungen stehe.

In seinem Brief an den Gesundheitsreferenten hatte Baretti auch die Schließung der Toiletten im alten Friedhofsteil kritisiert. Die Stadt stellt hierzu nun fest, dass eine Wiedereröffnung der Toiletten im alten Teil mit größerem finanziellem Aufwand verbunden sei. Angesichts der neuen Anlagen, die sich auf der anderen Straßenseite im neuen Friedhofsteil befinden, sei dies – so die Stadt – wirtschaftlich nicht vertretbar.

Diese Haltung des grünen Gesundheitsreferenten stößt bei Christian Baretti auf kein Verständnis: »so einfach wie die Stadt behauptet, ist es halt nun einmal nicht. Wir können doch nicht die vor allem älteren Friedhofsbesucher über die stark befahrene Straße am Mitterfeld jagen, wenn sie einmal auf die Toilette gehen müssen. Hier wäre mehr Bürgerfreundlichkeit wünschenswert. Es ist schon eine Frage der Grundeinstellung, wie man zum gewachsenen alten Teil des Riemer Friedhofs steht. Dieser Friedhof ist kein einfacher Anhang des neuen Teils. Diese Feststellung passt auch zu meinen Beobachtungen über den von der Stadt hingenommenen zunehmenden Verfallzustand des alten Friedhofs, insbesondere der alten Aussegnungshalle. Scheinbar soll der alte Teil sich selbst überlassen bleiben.«

Artikel vom 19.03.2003
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...