Stadt und BA12 uneinig über Wettbewerb zur Gestaltung der Münchner Freiheit

Ewig ein Provisorium?

Patric Wolf, Adi Wiedemann, Dr. Ludwig Spänle, Walter Linder und Guido Gast wollen für die Münchner Freiheit einen internationalen und keinen kleinteiligen Wettbewerb.	Foto: aw

Patric Wolf, Adi Wiedemann, Dr. Ludwig Spänle, Walter Linder und Guido Gast wollen für die Münchner Freiheit einen internationalen und keinen kleinteiligen Wettbewerb. Foto: aw

Schwabing · Seit Jahren ist es ein heftig diskutiertes Thema: Die Neugestaltung der Münchner Freiheit (Die Schwabinger Seiten berichteten).

Ab April werden sich nun im Auftrag des Baureferates und der MVG mehrere Architekturbüros mit der Neugestaltung des Busbahnhofes und des Straßenraums der Leopoldstraße auseinandersetzen. Doch dem Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA 12) ist das zu wenig: »Wir fordern eine architektonische und städteplanerische Gesamtbetrachtung des Platzensembles«, betonen Dr. Ludwig Spänle, Patric Wolf und Walter Linder von der CSU-Fraktion des BA 12. Deshalb haben sie am 10. März bei der Stadt den Antrag gestellt, »den anlaufenden kleinteiligen Wettbewerb sofort zu stoppen«.

Als »Ersatz« verlangen die CSU-Politiker eine internationale Ausschreibung, die nicht nur den Verkehrsbereich, sondern auch das Forum, den Spielplatz und den angrenzenden Parkplatz mit einbeziehen soll. »Wir wollen ein provinzielles Flickwerk und ein Sammelsurium von Gestaltungselementen verhindern«, betonte Spänle: »Die Münchner Feiheit ist schließlich eine der zentralen Platzlandschaften Münchens«. Ein vom Bezirksausschuss geplanter Workshop, der »die Eckpunkte für den Wettbewerb vorgeben« sollte, wurde laut Patric Wolf von Stadtbaurätin Christiane Thalgott »torpediert«.

Diesem Vorwurf widerspricht jedoch Birgit Gessner, Pressesprecherin des Planungsreferates: »Wir stellen uns nicht gegen einen Workshop und wenn der Bezirksausschuss einen durchführen möchte, würde das Planungsreferat gerne daran teilnehmen«. Eine Gesamtbetrachtung der Platzanlage sei »sicherlich später sinnvoll«, jedoch im Moment nicht machbar. Entscheidend für das weitere Planungsverfahren sei der Bau eines »Sozialbürgerhauses«, das auf dem Gelände der Münchner Freiheit verwirklicht werden soll.

Doch im Moment sei diese Einrichtung »finanziell noch nicht abgesichert« und so stehe eine komplette Neugestaltung der Münchner Freiheit noch nicht auf dem Plan.

Ähnlich wie die CSU-Fraktion, betrachtet auch Werner Lederer-Piloty, BA 12-Vorsitzender und selbst Architekt, den Streit um die Münchner Freiheit als »Provinzposse«. »Es ist doch lächerlich zu sagen, kein Sozialbürgerhaus, also auch kein Wettbewerb‹« betonte der SPD-Politiker.

Sollte der BA 12 seinen Wunsch nach einem Workshop durchsetzen, gibt es bereits Bürger, die sich gerne dafür engagieren: Denn schon jetzt treffen sich jeden zweiten Mittwoch im Monat Schwabinger Künstler im »Studio Roucka« in der Feilitzschstraße 14, um sich unter anderem Gedanken über die Neugestaltung des Platzes zu machen. aw

Artikel vom 13.03.2003
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