Moosacher Kirchengemeinde muss mit Verringerung ihrer Stellen rechnen

Clevere Lösung gesucht

Moosach · »In naher Zukunft droht den evangelischen Gemeinden in München ein erheblicher Abbau von Pfarr- und Diakonenstellen.«

Wolfgang von Andrian, Pfarrer der Magdalenenkirche in Moosach, ist sehr beunruhigt. Die Kirchenleitung der Landeskirche will nämlich die in Bayern tätigen Pfarrer und Diakone »umverteilen«. Damit soll der Entwicklung der letzten Jahre Rechnung getragen werden. In den Großstädten ist die Anzahl der Gemeindemitglieder rückläufig, während in anderen Regionen Bayerns die Kirchengemeinden größer werden.

Aus der Landeshauptstadt sollen deshalb laut Auskunft von Andrea Stocker, Sprecherin des Landeskirchenamtes in München, insgesamt 34,5 Stellen ins Umland »verpflanzt« werden. »Es handelt sich nicht um einen Stellenabbau«, betont sie.

Für die Heilig-Geist-Kirchengemeinde mit der Magdalenen- und der Olympiakirche hieße das, dass sie nur noch 3,3 Stellen statt der bisher vier besetzen könnte. »Wir können uns nicht vorstellen, eine Pfarrstelle einzuschränken«, erklärt Gerhard Rupprecht von der Heilig-Geist-Kirche. Seine und die Stellen seiner Kollegen Wolfgang von Andrian und Bernhard Götz sollten möglichst unberührt bleiben. Bleibt nur die vierte Stelle, die des Diakons Jochen Tappe, auf den die Moosacher Kirchen so lange warten mussten. Erst seit wenigen Monaten ist er im Amt (wir berichteten). »Jochen Tappe will, wird und muss nicht morgen seinen Koffer packen«, stellt Rupprecht klar. Außerdem sei dies seine erste Stelle, »da bleibt man normalerweise drei bis fünf Jahre«, weiß der Pfarrer.

Den Geistlichen bleibt jetzt eine »Galgenfrist« bis schätzungsweise Jahresende. Rupprecht: »Bis dahin müssen wir eine clevere Lösung finden.« Die könnte so aussehen, dass die Moosacher im Prodekanat München-Nord eine Kürzung nur auf 3,5 Stellen erreichen und dann mit einer benachbarten Kirchengemeinde eine Kooperation vereinbaren. Das Prodekanat bekommt von der Kirchenleitung nach der Kürzung ein Kontingent an Stellen, das dann wieder auf die Kirchengemeinden verteilt werden soll.

Jede Gemeinde kann ihre Ansprüche vorbringen, dann beginnt die Suche nach Kompromissen. Rupprecht: »Wir hoffen auf Angebote von anderen Kirchengemeinden.« Nach der Tagung der Landessynode sollen dazu Gespräche stattfinden, denn: »Beschlossen ist noch gar nichts«, sagt Stocker. Das »Kirchenparlament« tagt vom 1. bis 4. April in Würzburg. Eine Zustimmung zu den Plänen der Kirchenleitung gilt als wahrscheinlich. cr

Artikel vom 13.03.2003
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