Axel Berg sieht Verfahrensfehler bei A9-Lärmschutz

Gestaltung überdenken

Freimann · Von dem Gestaltungskonzept für den Lärmschutz an der A 9 ist der Bundestagsabgeordnete Dr. Axel Berg (SPD) nicht überzeugt: »Es kann nicht sein, dass es für den Lärmschutz an der A 9 keine andere innovative und gestalterisch weniger monumentale Lösung gibt, als der nun vorliegende Vorschlag.«

Das Gestaltungskonzept sieht auf der gesamten Strecke fast zehn Meter hohe Betonschalen mit Aluverkleidung vor.

Berg ist, wie der Bezirksausschussvorsitzende des BA 12, Werner Lederer-Piloty, dafür, unbedingt erneut Ideen für eine auch optisch ansprechende Lösung zu sammeln. Der Abgeordnete: »Wenn eine entsprechende Ausschreibung vorliegt, und davon gehe ich aus, dann können, so bestätigten es Experten, mit etwas gutem Willen auf allen Seiten innerhalb von maximal vier Monaten Alternativen vorliegen.«

Wenn der Lärmschutz auch langfristig ästhetisch Bestand haben soll, dann könne der Handlungsbedarf gar nicht so extrem sein, dass man diese kurze Zeit nicht noch in Kauf nehmen könnte. Dass attraktive und gänzlich neue Ideen denkbar und auch finanziell machbar sind, hat sich schon bei der Gestaltung des Stadions in Fröttmaning gezeigt.

Fraglich, so Berg, sei auch, ob das Lärmschutzprojekt im Vorfeld überhaupt nach der Vergabeverordnung für das Ausschreiben öffentlicher Aufträge hier vorsieht, ist mit einem Projektvolumen von geschätzten 15 Millionen Euro für das A 9-Lärmschutzprojekt weit überschritten. Berg: »Das wurde hier möglicherweise nicht berücksichtigt.« Zwar wurden, so heißt es bei der Autobahndirektion, von drei renommierten Münchner Architekten Ideenskizzen angefordert, eine öffentliche Ausschreibung hat es aber augenscheinlich nie gegeben.

Insofern ist es auch verwunderlich, dass sich der der von Autobahndirektion Südbayern favorisierte Architekt Hans Jürgen Schmidt-Schicketanz in diesem Zusammenhang öffentlich als »1. Preisträger eines Wettbewerbs« bezeichnet.

»Wenn der Lärmschutz für die A 9 von den Bürgern, die mit ihm leben müssen, mitgetragen werden soll«, so fordert Axel Berg, »muss das Verfahren noch einmal aufgerollt werden.«

Artikel vom 12.03.2003
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