Große Ehre für Erich Kühl

Obermenzing · Die Möglichkeit sich Vögeln gleich in die Lüfte zu schwingen haben viele Flugbegeisterte zu ihrem Hobby erklärt. Doch für einige wenige wurde es regelrecht zur Berufung.

So auch für Erich Kühl. Seit beinahe 70 Jahren sitzt der 83-Jährige nunmehr am Steuerknüppel. Seit 62 Jahren gibt er sein Wissen sogar schon an wissbegierige Flugschüler weiter – völlig unentgeltlich als Fluglehrer im Ehrenamt.

Dieses jahrelange Engagement für den Flugsport war dem Bundespräsidenten Johannes Rau nun Grund genug, Erich Kühl mit dem »Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland« auszuzeichnen. Eine große Ehre für den begeisterten Flieger und wohl der Höhepunkt unter vielen anderen Auszeichnungen. Neben dem Verdienstkreuz am Bande erhielt der Obermenzinger auch schon Verdienstnadeln des Deutschen Aero Clubs, wurde von diesem sogar zum »Zeitzeugen des Deutschen Flugsports« ernannt, erhielt Ehrenpreise des Bayerischen Landessportverbands und des Luftsportverbandes.

Kühls Einsatz für den Flugsport begann schon 1934 mit Modellbau und als Helfer im örtlichen Segelflugverein. Als Offizier der Luftwaffe wurde er schließlich auch zum Fluglehrer ausgebildet. Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs setzte sich Kühl gegen das von den Alliierten verhängte Flugverbot ein, um seinen Sport wieder populär zu machen. So half der Hobbyflieger auch verschiedene Flugplätze aufzubauen. Beispielsweise das Flugfeld Bad Tölz/ Greiling und entgegen starken Widerständen den Sonderlandeplatz Dachau-Gröbenried.

Sein Flugtalent stellte Kühl immer wieder auch unter Beweis, wenn er bei Flugschauen als Kunstflieger auftrat. Inzwischen geht er sein Hobby nicht mehr ganz so spektakulär an. Der Fliegerei ist er aber dennoch eng verbunden. ta

Artikel vom 06.03.2003
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