Lange Planungszeit – kurze Bauzeit: Wiederaufbau der Schrannenhalle beginnt

Es geht endlich los!

Freie Sicht bis zur Freibank – hier soll die »neue« Schrannenhalle stehen.	Foto: Markus Schliffenbacher

Freie Sicht bis zur Freibank – hier soll die »neue« Schrannenhalle stehen. Foto: Markus Schliffenbacher

Altstadt · »Lange Planungszeit, kurze Bauzeit«, so der ermutigende Slogan, unter dem der Wiederaufbau von Teilen der historischen Schrannenhalle nun endlich beginnen soll: Ab 17. März wird die Baustelle eingerichtet.

Und zwar definitiv, wie Klaus Thannhuber als Vertreter des Bauherrn all denjenigen versicherte, die es gar nicht mehr glauben wollen. 25 Jahre sind bereits vergangen, seit Reste der ehemaligen Getreidehalle wiederentdeckt wurden, und 17 Jahre, seit der erste CSU-Stadtratsantrag den Wiederaufbau forderte.

Demgegenüber nehme sich die Zeit zwischen Dezember 1997, als die Entscheidung im Investorenwettbewerb fiel, und dem endgültigen Baubeginn doch gar nicht so lange aus, so Thannhuber. »Wir wollen alles daran setzen, schon bis Weihnachten 2004 fertig zu sein«, versprach er bei einer Projektpräsentation vor dem Bezirksausschuss Altstadt-Lehel (BA 1). Spätestens im April 2005 sei die 110 m lange und 25 m breite Halle jedoch betriebsbereit.

Das Gebäude soll unter Verwendung der noch vorhandenen Originalteile wiederaufgebaut, die moderne technische Ausstattung dabei geschickt verborgen werden. Unverkennbar aus dem »nostalgischen« Rahmen fällt nur der quaderförmige Glasbau im Süden, der den modernen Gegenpol zur aufwändig restaurierten Freibank bilden soll.

Nach Auskunft von Architekt Stefan A. Schumer hat dieser Bau bewusst keinen »Abschlusscharakter«, weil die ursprüngliche Halle mit 430 m noch viel länger war. In ihrem Inneren soll die »neue« Schranne neben Gastronomiebetrieben vor allem Handwerker-Läden mit Schauproduktion beherbergen. Für eine exotische Note will der Investor durch die Zusammenarbeit mit den Münchner Partnerstädten sorgen: So ist ein »Verona-Markt« mit kleinem Theater und vielleicht auch ein fernöstlicher »Sapporo-Shop« geplant. Aber auch bayerische Traditionen will man wieder aufleben lassen: Dulten und jahreszeitliche Feste, Maitanz, Dreikönigssingen und »Wachsstockziehen«.

Der Befürchtung von BA-Mitglied Hans Joachim Wünsche (CSU), die Halle, »dem BA verkauft als Kulturstätte«, könne in ein paar Jahren »zum Bierzelt verkommen«, begegnete Thannhuber mit der Versicherung: »Die kulturelle Nutzung ist mit der Stadt vertraglich vereinbart.« Am Ende der Bauzeit werde auch ein Kulturbeirat eingerichtet, in dem der BA vertreten sein soll. Außerdem stellte Thannhuber 126 neue Tiefgaragenplätze in Aussicht.

Bis es soweit ist, müssen die Anwohner und Geschäftsleute der Blumen- und Prälat-Zistl-Straße jedoch noch einiges in Kauf nehmen: zwischen 80 und 160 Baustellenfahrzeuge täglich, wegfallende Parkplätze und die Sperrung der Prälat-Zistl-Straße mindestens in eine Richtung... rme

Artikel vom 06.03.2003
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