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Alphabetisierungskurs fehlt das Geld/Lehrerin will auf Honorar verzichten
Es muss weitergehen
Hintere Reihe von links: Kursleiterin Nasima Ebrahimi mit Teilnehmerinnen des Alphabetisierungskurses.
Moosach · Schreiben und Lesen – nicht für alle ist das selbstverständlich. Doch anstatt ihren Analphabetismus zu verstecken, haben afghanische Frauen in Moosach die Herausforderung angenommen, sich der neuen Sprache gestellt.
Das war vor zwei Jahren. Jetzt steht kein Geld mehr zur Verfügung, um die Kurse fortzusetzen. Dennoch soll es weitergehen.
Bisher hat die afghanische Lehrerin Nasima Ebrahami den Alphabetisierungskurs geleitet. Sie war es auch gewesen, die Regsam gebeten hatte, den Kurs zu organisieren. »Ich war sofort begeistert von dieser Idee«, erzählt Brandl-Hammer und stellte zusammen mit der von der Initiativgruppe – Interkulturelle Begegnung und Bildung e.V. (ig) den Kurs auf die Beine. Darüber hinaus richteten die Organisatoren eine Kinderbetreuung ein. Auch bei der Suche nach einem Unterrichtsraum fanden die Frauen Unterstützung. Den nämlich stellte der Kinder- und Jugendtreff Mooskito kostenlos zur Verfügung.
Dennoch verursacht der Kurs Kosten, die gedeckt werden müssen. Diese Kosten wurden bislang von Sponsoren gedeckt, darunter auch der ehemalige Landtagsabgeordnete für den Münchner Norden, Max Weber (SPD). Inzwischen ist dieses Geld aber aufgebraucht.
Zunächst waren die Frauen, die in den 80er-Jahren nach Deutschland geflohen waren, enttäuscht, als die Moosacher Regsam-Moderatorin Jutta Brandl-Hammer und Lis Werner »ig« ihnen mitteilen mussten, dass der Kurs gefährdet sei.
Die Moosacher Ausländerbeauftragte im Bezirksausschuss (BA) Hannelore Schrimpf (SPD) hält es jedoch grundsätzlich für möglich, dass der BA Geld dafür freigeben kann. Aber: »Wir haben bis jetzt noch keinen Antrag vorliegen.« Sollte der BA jedoch mit dem Thema konfrontiert werden, steht eines schon von vornherein fest: »Wir können den Kurs nicht zu 100 Prozent finanzieren. Eine Eigenbeteiligung muss vorhanden sein«, sagt Schrimpf.
Nasima Ebrahimi will ihre Schülerinnen nicht im Stich lassen. »Notfalls verzichte ich auf mein Honorar«, sagt sie kämpferisch. Sie weiß, wie wichtig Lesen und Schreiben im Integrationsprozess ist. Auch Brandl-Hammer ist von der Notwendigkeit der Alphabetisierung überzeugt; »Die Frauen können nach dem Kurs einen Sprachlehrgang belegen und sich aufgrund ihrer Deutschkenntnisse engagieren und weiterbilden. »Einige Frauen haben so gute Fortschritte gemacht, dass sie an das Moosacher Sprachförderungsprojekt ›Schule mal anders‹ empfohlen werden konnten«, erklärt Brandl-Hammer. Dort können Ausländer Deutsch lernen.
Nähere Infos gibt es bei Regsam unter Tel. 14 98 97-18. cr
Artikel vom 06.03.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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