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Münchner Irak-Diskussion aus Sicht einer US-Bürgerin: Amy Fenning
USA im Kreuzfeuer
Maxvorstadt · Diät-Manie und fette Leiber, Fast-Food, Minderheiten-Probleme und ein Präsident, der als Kriegstreiber agiert: Das USA-Bild der Studenten am Amerika-Institut der LMU scheint alles andere als positiv.
Dieser Eindruck entsteht zumindest beim Betrachten der Bild-Collagen, die im Büro von Amy Fenning aufgehängt sind. Die Sprachwissenschaftlerin aus St. Louis, die seit fast einem Jahr als Lektorin am Amerika-Institut unterrichtet, hat die Collagen zum Thema »Wie sehe ich die USA?« bei ihren Studenten in Auftrag gegeben.
Die Diskussion über die entstandenen »Kunstwerke« war Teil der Abschlussprüfungen in diesem Wintersemester. Ruth-Maria Eicher hat sich für die Münchner Wochenanzeiger mit der US-Amerikanerin über ihre Wahrnehmung des »deutsch-amerikanischen Verhältnisses« unterhalten.
Wie würden Sie die aktuelle Stimmung gegenüber den USA hier in München beschreiben? Es gibt schon eine anti-amerikanische Stimmung. Aber ich halte es doch mehr für eine Anti-Bush-Stimmung, die auch sehr oberflächlich und nur vorübergehend ist. Im tiefsten Sinn ist die Beziehung zwischen Deutschland und Amerika immer noch sehr stark.
Wie schlägt sich diese derzeitige Stimmung an der Universität nieder? Alle Studenten wollen nur über dieses eine Thema reden. Auch in meinem Unterricht haben wir mehrere, sehr offene und heftige Diskussionen. Ich sage meinen Studenten dann immer: Alle Meinungen sind wichtig und verdienen Respekt. Um eine richtige Diskussion führen zu können, müssen wir beide Seiten betrachten, Pro’s und Contra’s abwägen. Wir in Amerika finden Meinungsunterschiede sehr wichtig, sehr wertvoll, und bei uns sind die Meinungen über Bush und den Krieg auch sehr unterschiedlich – außer vielleicht in Texas. Hier in Deutschland ist alles völlig einseitig, und das stört mich.
Tatsächlich völlig einseitig? Unter meinen Studenten schon, finde ich. Das zeigen ja auch die Bilder, die sie gemacht haben. Alles ist so negativ – obwohl die Studenten freiwillig das Fach Amerikanistik gewählt haben. Aber ich bin zuversichtlich, dass das nur eine vorübergehende Erscheinung ist. Außerdem habe ich den Eindruck, dass manche von ihnen die Haltung der USA gegenüber dem Irak schon verstehen und eigentlich auch unterstützen. Aber sie würden es nie zugeben. Das ist so eine Art Gruppenzwang.
Unterhalten Sie sich auch mit ihren Landsleuten hier in Deutschland, mit ihren Kollegen am Institut über die aktuelle politische Lage? Wir Amerikaner reden nicht so gerne und so schnell über Politik. Außerdem habe ich irgendwann die Nase voll und bin frustriert, wenn alle Deutschen nur das Irak-Problem diskutieren.
Fühlen Sie sich im Amerika-Institut irgendwie unsicher, vor allem was terroristische Anschläge betrifft? Nein, überhaupt nicht. Ich fühle mich hier total sicher, und daran wird sich auch nichts ändern, wenn es zum Krieg kommt. Aber natürlich mache ich mir große Sorgen um unsere US-Soldaten und um die Bürger im Irak! rme
Artikel vom 12.02.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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