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Politiker fordern wirksamen Schutz vor Autobahnlärm für Freimann
Alptraum Autolärm
Politiker fordern geschlossen einen wirksamen Lärmschutz gegen die Blechlawine auf der A9. Fotos: Archiv
Freimann · Täglich donnern Tausende Autos und Lkws auf der Autobahn A9 durch Freimann. Die Autobahn gehört zu den am meisten belasteten in ganz Deutschland. Und das belastet auch die Freimanner.
Der Lärmschutz ist schon lange nicht mehr ausreichend. »In ganz Freimann wurden Lärm-Messungen gemacht,« erklärt Werner Lederer-Piloty (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann. »Die Grenzwerte werden bis weit in die Tiefe Freimanns überschritten, teilweise bis hin zur Freisinger Landstraße.« Lärm, der von der Autobahn kommt.
Deswegen haben die beiden Bundestagsabgeordneten für den Münchner Norden, Johannes Singhammer (CSU) und Lederer-Pilotys Vorgänger als BA-Chef, Axel Berg (SPD), erneut ausdrücklich Lärmschutzmaßnahmen gefordert. »Alle politisch Handelnden vor Ort sind sich über Parteigrenzen hinweg in dieser Sache einig«, so Berg.
In einem Brief an das Bundesverkehrsministerium forderte er: »Der Bund muss nun konstruktiv und aktiver als bisher für die Nachtruhe der Münchner Bürger sorgen.« Schon im Jahr 2000 sei die A9 im Bereich des Autobahnkreuzes München-Nord mit 90.000 Fahrzeugen pro Stunde überlastet gewesen. Die Information habe er seinerzeit aus dem Bundesverkehrsministerium erhalten.
Auch sein Parlamentskollege Singhammer ist in der Zwischenzeit aktiv geworden. Er und sein Parteifreund, der Landtagsabgeordnete Dr. Ludwig Spaenle, fordern: »Der Bund muss zusätzliche Finanzmittel in einer Höhe von mindestens 26 Millionen Euro für den sechsspurigen Ausbau der A9 zur Verfügung stellen.« Hintergrund ist der zusätzlich erwartete Verkehr zum neuen Fußballstadion in Fröttmaning.
Die Baumaßnahme hätte aber einen weiteren Effekt: »Der Bund ist nur bei wesentlichen Änderungen der Autobahn zu Lärmschutzmaßnahmen verpflichtet«, erläutert Lederer-Piloty. Genau darum handele es sich beim Ausbau der A9 aber.
Doch die Freimanner hätten einen hohen Preis für ihre Nachtruhe zu bezahlen, wie der BA-Vorsitzende weiß. »Die zehn Meter hohen Wände, die direkt an der Autobahn aufgestellt werden müssen, werden Freimann in zwei Teile trennen. Das ist ein sehr starker Einschnitt«, bedauert Lederer-Piloty. Optimal wäre es, die Autobahn unterirdisch nach München zu führen. Doch dies sei unbezahlbar, so der Schwabinger Politiker.
Rein zeitlich ist der Lärmschutz an der A9 in ein enges Korsett gezwängt worden: »Die Lärmschutzwände müssen mit dem Ausbau der A9 kommen«, erklärt Lederer-Piloty. Also bis 2005, wenn auch das Stadion steht. Ob dann endlich wieder Nachtruhe einkehrt? cr
Artikel vom 12.02.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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