Jedermann willkommen: Gisela-Gymnasium öffnet einmal im Monat seine Tore

Endspurt zum 100sten

Albert Schmöller, Werner Oberfichtner und Erich Gottfried kennen das Gisela-Gymnasium aus ihrer eigenen Schulzeit. Sie und andere Ehemalige kamen auf Initiative von Ulrich Geyer (v. li.)  wieder.	Foto: aw

Albert Schmöller, Werner Oberfichtner und Erich Gottfried kennen das Gisela-Gymnasium aus ihrer eigenen Schulzeit. Sie und andere Ehemalige kamen auf Initiative von Ulrich Geyer (v. li.) wieder. Foto: aw

Schwabing · Nächstes Jahr ist es soweit: dann feiert das Schwabinger Gisela-Gymnasium in der Arcisstraße 65 sein 100jähriges Bestehen.

Für Lehrer Ulrich Geyer ist das ein Grund vorab schon einmal die Pforten des Schulhauses zu öffnen.

Jeden ersten Samstag im Monat, außer in den Ferien, führt der engagierte Mathematik- und Sportlehrer von 10 bis 12 Uhr durch die Klassenzimmer, die Bibliothek, den Physiksaal und das Lehrerzimmer bis hinauf zum Turm.

Von hier oben aus können die Besucher dann die herrliche Aussicht über die Stadt genießen. »Wir hoffen so mit möglichst vielen ehemaligen Schülern wieder in Kontakt zu kommen. Außerdem können sich Eltern hier umsehen und natürlich interessierte Nachbarn«, erzählt Geyer.

Der Erfolg ist groß: Am vergangenen Samstag folgten ihm zahlreiche Personen durch das Gebäude. Darunter auch Albert Schmöller, Werner Oberfichtner und Helmut Renk. Die drei ehemaligen Schulfreunde haben 1956 hier Abitur gemacht und kamen »um sich mal wieder umzusehen«. Das wollte auch Paul Endrich: der rüstige Rentner machte bereits 1943 sein Abitur am Gisela-Gymnasium. Bei der Begehung des Dachstuhls kamen ihm so manche Erinnerungen: »Hier oben habe ich kurz vor dem Abitur Brandwache gehalten.

Das ist jetzt 60 Jahre her und seitdem war ich nicht mehr hier.« In einem kleinen Büchlein hat er sorgfältig Fotos von ehemaligen Lehrern und Mitschülern eingeklebt. Mit einigen seiner Schulfreunde steht der 79jährige noch immer in Kontakt: »Einmal im Jahr haben wir ein Klassentreffen, auch wenn der Kreis immer kleiner wird«.

Aus dem Allgäu kam Erich Gottfried, um nach ebenfalls 60 Jahren seine alte Schule zu besuchen. Von 1940 bis 1944 war er hier Schüler. Das letzte Jahr davon war ein Teil der Schule in Urfeld am Walchensee ausgelagert. »Ich bin eigentlich nur gekommen um daran zu erinnern, dass ich gerade in der Zeit am Walchensee ganz hervorragende Lehrer hatte, die sich sehr um uns Schüler gekümmert haben und die sich nicht dem Regime beugten« erzählt Gottfried.

Deshalb nahm er gerne den Weg aus Kempten in Kauf. Amüsiert blätterte er abschließend mit Paul Endrich in dessen Fotosammlung und obwohl sie einige Klassen trennten, gab es jede Menge gemeinsamer Erinnerungen. Auch Lehrer Geyer ist begeistert.

Er hofft auf diesem Weg viele Geschichten über die Schule zu erfahren und alte Fotos zu sichten. »Natürlich hoffen wir auch, dass wir so Spenden für die bevorstehenden Feierlichkeiten bekommen« schmunzelt Geyer. Denn zum 100. Geburtstag des Gymnasiums soll es im Juli 2004 eine Festwoche mit eigener Festschrift geben. aw

Artikel vom 06.02.2003
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