Zeugen Jehovas gedachten NS-Opfer

Gedenktag

Moosach · Am 27. Januar 1943 wurde Sigurd Speidel aus Sindelfingen von den Nationalsozialisten hingerichtet.

Der Grund: Als Zeuge Jehovas verweigerte er den Wehrdienst. Im jugendlichen Alter von nur 19 Jahren wurde er vom Reichskriegsgericht in Berlin zum Tode verurteilt und in Brandenburg mit dem Fallbeil enthauptet.

Die gleiche Haltung zum Wehrdienst, aber in einer unvergleichlich liberaleren Gesellschaft, vertritt Florian Bayrle (22), der seit 1998 ein aktiver Zeuge Jehovas ist, jetzt mit der Gemeinde Moosach-Süd verbunden.

Er leistet derzeit seinen Zivildienst ab. Bayrle kennt die tragische Geschichte von Sigurd Speidel und stellt zur Auffassung des Hingerichteten fest: »Ich bin beeindruckt von der Glaubenskraft und dem Gottvertrauen meines Glaubensbruders, sowie von in der Bibel erwähnten Männern und Frauen, die Gott über alles liebten und bereit waren, Opfer zu bringen.«

Die Zeugen Jehovas in Moosach gedachten am Montag, der gleichzeitig der Todestag Speidels und nationaler Gedenktag der Opfer des nationalsozialistischen Regimes ist, den Toten des Zweiten Weltkriegs.

Artikel vom 30.01.2003
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