Neue Beratungsstelle des ASZ Moosach soll zu besserer Integration verhelfen

Für ein Miteinander

Mira Cindric (58), Sozialarbeiterin, an ihrem neuen Arbeitsplatz im ASZ Moosach.	Foto: ks

Mira Cindric (58), Sozialarbeiterin, an ihrem neuen Arbeitsplatz im ASZ Moosach. Foto: ks

Moosach· Selbst so manch deutscher Mitbürger hat mit dem Amtsdeutsch so seine Probleme, aber was soll erst ein ausländischer Mitbürger machen, dessen Deutsch nicht so gut ist?

Diese Frage stellte sich kürzlich auch das Alten- und Servicezentrum Moosach, Gubestr. 5, und gründete kurzerhand eine Beratungsstelle für Migrationsfragen. Diese ist v.a. für Männer und Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien gedacht, die sprachliche oder kulturelle Barrieren nur schwer überwinden können und Probleme haben sich in München zurechtzufinden.

Die Sozialarbeiter sind gerne auch bereit Deutschkurse zu organisieren, Menschen die Post zu übersetzen, oder falls sie alleine sind, sie zu besuchen – schlimmsten Falls auch im Gefängnis – und juristische Belange zu übersetzen. Den Menschen aus Ex-Jugoslawien steht ab sofort, jeden ersten und dritten Freitag im Monat, die Sozialarbeiterin Mira Cindric (58) zur Seite und versucht das ein oder andere sprachliche Problem zu lösen.

»Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen, wir müssen erst einmal abwarten und sehen wer unser Klientel ist. Ältere Menschen sind bekanntlich schwerer integrierbar als junge«, erläutert sie. Die Arbeit als Beraterin macht sie nun schon seit 33 Jahren und ist auch noch für das Feldmochinger Caritas Zentrum München Nord zuständig. »Das war oftmals mühsam für die Leute aus Moosach nach Feldmoching zu fahren.

Noch dazu gab es dort keinen Aufzug.« Extra für ihre neuen »Kunden« hat sie sich ein Büro im ASZ-Moosach eingerichtet. »Die Menschen müssen aber auch auf uns zukommen und müssen sich von sich aus intergrieren wollen« wirft die stellvertretende Leitung des ASZ Moosach, Edith Habersohn (55) ein. Dies sei überhaupt das Hauptziel der Beratungsstelle, »Hilfe zur Selbsthilfe« lautet die Parole und fordert die Menschen auf, aus sich heraus zu gehen und sich um ihre Belange so weit wie möglich selbst zu kümmern.

Warum diese Beratung gerade in Moosach nötig war, weiß Sozialpädagoge Anto Blasivic (36): »Wir haben hier einen Ausländeranteil von 23%, bei dieser Zahl besteht auf jeden Fall Integrationsbedarf.« Dem kann Fritz Jäger (55), Fachdienstleiter für Caritas München Nord, nur zustimmen. Er ist der Ansicht, dass Deutschland sowieso kein Integrationsland sei und einiges aufzuholen wäre.

Cindric ist vor allem darauf bedacht muttersprachliche Beratung zu erteilen »Oftmals ist es ausländischen Menschen lieber mit einer Person aus ihrem Kulturkreis und in ihrer Sprache zu sprechen«. Die Beratung findet jeden ersten und dritten Freitag im Monat, von 9 bis 11 Uhr, im ASZ-Moosach, Gubestr. 5, statt. Weitere Informationen unter Telefon 14 00 24 23. ks

Artikel vom 23.01.2003
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