Interview mit Peter Hartwich, neuer Chef der Polizeiinspektion Maxvorstadt

Polizei zum Anfassen

Polizeioberrat Peter Hartwich will die Distanz zwischen Bürgern und Polizei verringern.	Foto: rme

Polizeioberrat Peter Hartwich will die Distanz zwischen Bürgern und Polizei verringern. Foto: rme

Maxvorstadt · Dienstreisen nach New York und London, internationaler Erfahrungsaustausch, Entwicklung neuer Konzepte der Terrorismusbekämpfung,...

Als Mitarbeiter des Münchner Strategischen Innovationszentrums der Bayerischen Polizei (SIZ) hat Polizeioberrat Peter Hartwich ein aufregendes Jahr hinter sich.

Zuvor war der 40jährige, der seine Polizistenlaufbahn am Münchner Harthof und in Oberschleißheim begonnen hat, Dienststellenleiter in Sendling und zugleich stellvertretender Wies‘n-Wachleiter.

Seine vielseitige und abwechslungsreiche Karriere setzt Peter Hartwich seit 1. Dezember 02 als Leiter der Polizeiinspektion Maxvorstadt (PI 12) in der Türkenstraße fort.

Der Schritt weg vom Strategischen Innovationszentrum der Polizei in die PI 12 – ist er Ihnen schwergefallen?

Überhaupt nicht. Die Arbeit im SIZ war zwar sehr interessant, aber mein Herzblut hängt eben doch am uniformierten Gendarmenwesen. Der nähere Kontakt mit dem Bürger ist sozusagen meine »Schokoladenseite«. Deshalb habe ich mich ganz gezielt für die Stelle in der Maxvorstadt beworben. Die Maxvorstadt ist den Polizeiberichten der letzten Jahre nach zu urteilen ein sehr sicheres Pflaster. Wo liegen da für Sie als »Sicherheitsexperte« die Herausforderungen?

Für mich ist nicht nur die »objektive« Sicherheit, also die Zahl der gemeldeten oder angezeigten Straftaten, ein Gradmesser. Mich interessiert: Wie sicher fühlt sich der Bürger tatsächlich? Gibt es zum Beispiel irgendwo dunkle Ecken, wo man nicht gerne vorbeiläuft, oder irgendwelche unübersichtlichen Stellen im Straßenverkehr. Allerdings lässt sich diese »subjektive« Sicherheit sehr schlecht messen...

Wie möchten Sie diesem Problem beikommen? Ohne die aktive Mitarbeit der Bevölkerung geht das nicht. Mein Motto ist: Sicherheit geht uns alle an! Deshalb möchte ich vor allem der weit verbreiteten Unkultur des »Wegschauens« entgegentreten und die Bürgerinnen und Bürger bitten, uns auch Kleinigkeiten mitzuteilen. – Zum Beispiel, wenn man nachts irgendwelche ungewohnten Klopfgeräusche hört. – Lieber gehe ich fünfmal zu oft einem Hinweis nach, als einmal zu wenig.

Wie wichtig ist für Sie – gerade unter dem Aspekt der Bürgernähe – die Zusammenarbeit mit dem Bezirksausschuss (BA)?

Sehr wichtig. Denn da hat der Bürger die Möglichkeit, kleinere Sorgen direkt oder über die BA-Mitglieder an uns heranzutragen. Ein Vertreter unserer PI ist auf jeder Sitzung des BA 3 anwesend, auch ich selbst werde regelmäßig da sein. Bei dieser Gelegenheit können wir den Bürgern auch mal die Hand schütteln, in ungezwungener Atmosphäre ratschen.

Das gilt übrigens auch für unsere Einsätze: Oft hilft es, erst mal zu reden, bevor man den Knüppel auspackt. Ich sag immer: Reden bringt d’ Leit z’samm.« rme

Artikel vom 23.01.2003
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