Reihe im Gasteig/Geschichte des britischen Kinos

Filme von der Küste

Mit »Drifters« begründete John Grierson den britischen Dokumentarfilm.	Foto: Gasteig

Mit »Drifters« begründete John Grierson den britischen Dokumentarfilm. Foto: Gasteig

Haidhausen · »Wave’s End – The British Coast and Beyond in Film« heißt die Britische Filmreihe vom 10. bis 16. Februar, am Gasteig in der Münchner Stadtbibliothek.

Von Weymouth an der englischen Südküste bis zur Shetland-Insel Foula jenseits der Nordspitze Schottlands führt diese filmische Reise entlang der britischen Küste. Es ist zugleich eine Reise durch die Geschichte des britischen Kinos und seiner verschiedenen Genres.

Alle Filme werden um jeweils 19 Uhr (Ausnahme »The Edge of the World« am 13. Februar, 20 Uhr) im Vortragssaal der Stadtbibliothek Gasteig, Rosenheimer Straße 5, gezeigt. Karten für 5,- Euro, ermäßigt 3,- Euro sind über München Ticket erhältlich.

Am Montag, 10. Februar, läuft der Film »Seacoal«. Die »Seacoalers« bestreiten ihren Lebensunterhalt mit dem Einsammeln angeschwemmter Kohle im Nordosten Englands. In dieser Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm spielen die »Seacoalers« neben professionellen Schauspielern.

Am Dienstag, 11. Februar, steht der Film »Gallivant« auf dem Programm. In diesem amüsanten und anrührenden Film dokumentiert Andrew Kötting eine Reise einmal rund um die britische Insel mit seiner willensstarken 85-jährigen Großmutter und seiner am Jouberts-Syndrom leidenden 7-jährigen Tochter. Das Familienporträt vermischt sich mit einer eigenwilligen Beschreibung der wechselnden Küstenlandschaften und ihrer exzentrischen Bewohner.

»Last Resort« läuft am Mittwoch, 12. Februar. Frisch in Großbritannien angekommen, stellt die junge Russin Tanja fest, dass ihr englischer Verlobter sie im Stich gelassen hat. Sie landet mit ihrem Sohn Artiom in dem Küstennest Stockhaven, wo sie versucht, sich durchzuschlagen, während ihr Asylantrag läuft.

Am Donnerstag, 13. Februar, läuft »Drifters« aus dem Jahr 1929. John Grierson prägte den Begriff »documentary«, und mit »Drifters« gab er den Startschuss für die britische Dokumentarfilmbewegung. Der fast ausschließlich auf See gedrehte Film beschreibt die harte und gefährliche Arbeit der Heringfischer vor der Westküste Schottlands und die Ungerechtigkeit des Markts.

Der Donnerstag, 13. Februar, führt die Zuschauer an »The Edge of the World«. Um zu entscheiden, ob ihre Insel noch eine Zukunft hat oder aufgegeben werden sollte, entschließen sich zwei zerstrittene Freunde – einem alten Brauch entsprechend – zu einem dramatischen Wettrennen die Steilklippen hinauf. Gefilmt wurde ausschließlich auf der zu den Shetland Islands gehörenden Insel Foula, wo heute noch 40 Bewohner und 2000 Schafe leben.

»Brighton Rock« läuft am Freitag, 14. Februar. Dieser atmosphärisch dichte Film Noir gilt als eine der kongenialsten Graham-Greene-Verfilmungen. Nie erschien das Seebad Brighton verruchter und heruntergekommener. Brilliant spielt der junge Richard Attenborough den psychopathischen Ganoven Pinkie, der die naive Rose heiratet, um zu verhindern, dass sie vor Gericht gegen ihn aussagt.

Am Samstag, 15. Februar, folgt »The Damned«. Beim Urlaub in Weymouth stößt der Amerikaner Simon auf ein furchtbares Experiment der Regierung: Kinder, die absichtlich radioaktiv verseucht wurden, um sie auf ein Leben nach dem Atomkrieg vorzubereiten.

Den Abschluss bildet am Sonntag, 16. Februar, »Sea Shorts«. Acht Kurz- und Trickfilme führen an verzauberte Strände, zu Leuchttürmen im Zentrum drohender Tragödien, die eigenartige Welt der für Küstenstädte typischen Vergnügungsparks und zu älteren Damen, die vorgeben, Meerjungfrauen zu sein.

Artikel vom 22.01.2003
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