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Prinzregententheater zeigt Oper von Detlef Glanert
Bedeutung vertonter Satire
Bogenhausen · Am Donnerstag, 13. Februar, findet im Prinzregententheater (Großes Haus) die Münchener Erstaufführung von »Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung«, einer Oper von Detlev Glanert, frei nach dem gleichnamigen Lustspiel von Christian Dietrich Grabbe, statt.
Beginn ist um 19.30 Uhr. Es spielt das Münchner Kammerorchester. Das »Komische« dorthin zu bringen, wo es zur Rarität gehört, auf die zeitgenössische Opernbühne, war für den in Berlin lebenden Komponisten Detlev Glanert besonderer Anreiz: Trotz oder gerade wegen dieses quer zur Mode stehenden Vorhabens, fiel die Wahl seines Sujets auf Christian Dietrich Grabbes 1822 entstandenes Lustspiel »Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung«. Diese Vorlage, ein boshaft-ironisches Weltporträt, ließ sich Glanert von Jörg W. Gronius für seine fünfte Oper bearbeiten: komprimiert und aktualisiert enthält der Text keine heute unverständlichen Seitenhiebe auf Grabbes Zeitgenossen, sondern feine Anspielungen auf den Kulturbetrieb.
Das Gerüst der Handlung ist weitgehend unverändert: Zum einen die Geschichte vom Teufel, der wegen dem Putztag in der Hölle auf die Erde kommt und im Dorf Lopsbrunn allerlei Intrigen um des Barons Tochter Liddy anzettelt. Zum anderen die Geschichte vom Schüler Gottlieb, der es als neues Genie der Nation durchaus mit dem Teufel an Boshaftigkeit aufnehmen kann und gar zum Schluss Welt und Menschheit verflucht.
Glanerts Oper wurde im Frühjahr 2001 als Auftragswerk des Opernhauses Halle/ Saale uraufgeführt und von der Kritik begeistert aufgenommen. Noch im gleichen Jahr erhielt diese Uraufführungsinszenierung Fred Berndts den Bayerischen Theaterpreis, Anlass genug, diese Oper, nach Krefeld und Rostock, nun auch in München vorzustellen. – Regisseur der Münchener Erstaufführung ist der Schweizer Reto Nickler.
Ihn interessiert dabei vor allem der Dichter Grabbe, dem Zeit seines Lebens jegliche Anerkennung verwehrt blieb. Er interpretiert die Oper als intellektuellen Amoklauf einer fragilen Dichterpersönlichkeit und projiziert das ganze Geschehen kurzerhand in den Kopf des Autors.
Einzelne Figuren sieht er als Parallele zu Grabbes Entwicklung: den Schüler Gottlieb, als Genie gepriesen, jedoch noch ohne Glauben an sich selbst, Rattengift als Dichter mit steter Angst vor der ersten Kritik; oder Mollfels als jener romantischer Liebhaber, der Grabbe nie sein konnte.
In München wird Christoph Poppen zum ersten Mal die musikalische Leitung einer szenischen Opernproduktion übernehmen, das Münchener Kammerorchester wird sich neben seinen bekannten Aufgaben als Konzertorchester erstmals aus dem Graben heraus profilieren.
Artikel vom 22.01.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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