Große Weihnachtsaufregung bei den ABC-Schützen

St. Anna-ABC-Schützen

Das Christkind kann sich freuen, dass es von den ABC-Schützen so begeistert willkommen geheißen wird: Klara und Max alias Maria und Josef nehmen die Geschenke der Sterne, Engel und Tiere entgegen.

Das Christkind kann sich freuen, dass es von den ABC-Schützen so begeistert willkommen geheißen wird: Klara und Max alias Maria und Josef nehmen die Geschenke der Sterne, Engel und Tiere entgegen.

Lehel · Ganz dunkel und feierlich still ist es im Klassenzimmer der 1b, als die Gäste den Raum betreten: Ältere Schüler der St. Anna-Grundschule, Eltern, Omas und Opas tasten sich vorsichtig und auf leisen Sohlen durch den Raum.

Nachdem sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, sind schattenhaft ein paar Engel zu erkennen. Mit ihren weißen Gewändern huschen sie leise wispernd durch den Raum, ab und zu blitzen ein paar goldene Flügelchen auf.

Dann werden drei winzige Lichtlein angezündet. Sie sollen den drei Vorleserinnen leuchten, die schon an einem kleinen Tisch Platz genommen haben: Sarah, Amelie und Alice. Anfangs sind ihre Stimmen noch etwas zaghaft, als sie die Geschichte vom »kleinen Stern« vorzutragen beginnen, doch mit jedem Satz gewinnen die drei mehr Sicherheit.

Auf der Wand über der Tafel ist inzwischen ein wunderschönes buntes Dia von einem leuchtenden Stern erschienen, und aus dem hinteren Teil des Klassenzimmers tönen feine, helle Klänge, so als purzelten auf einmal Tausende von kleinen funkelnden Sternen vom Himmel. – Die Musik kommt nicht etwa vom Band, sondern wird von den Schülern selbst gespielt – mit Triangel und Glockenspiel.

Und auch auf der Bühne tut sich was. Stabpuppen werden durch den Raum getragen und werfen ihre Schatten auf die Wand: Ochs und Esel samt Hahn und Schaf folgen dem großen Stern nach Bethlehem zur Krippe. Den kleinen Stern, der sich ebenfalls mit auf den Weg macht, nimmt keiner so richtig wahr. Erst, als er der gewindelten Jesus-Puppe im Stall den Duft einer Blume schenkt und ihr so ein Lächeln entlockt, steht der kleine Stern plötzlich im Mittelpunkt und darf einstimmen in den frohen Gesang: »Was tut denn der Ochs in dem Kripperl drin...«

Die Zuschauer sind begeistert und die Darsteller stolz wie Honigkuchenpferde. »Eine ganze Woche lang haben wir geprobt«, verkündet Lewis. »Und die Stabpuppen haben wir auch selbst gebastelt, in einer Schulstunde waren sie fertig.« Doch darüber, ob sie das ganze Weihnachtsspiel nach Generalprobe und Premiere nun gerne noch einmal aufführen würden, herrschen geteilte Meinungen: »Jaaa!«, tönt es begeistert aus der einen Ecke, in der hauptsächlich Mädchen zu finden sind, »Buuuh!« aus dem vorwiegend »männlichen Lager«.

Doch schnell sind die Unstimmigkeiten vergessen, denn jetzt müssen sich die Schüler erst einmal um den großen Weihnachtsbazar kümmern, der heute in der St. Anna-Grundschule stattfindet: Jede Klasse hat dafür fleißig gebastelt und hofft, möglichst viel Geld einzunehmen. Denn der Erlös des Verkaufs ist in diesem Jahr für eine Mädchenschule in Afrika bestimmt.

Mit roten Backen und strahlenden Gesichtern bauen die ABC-Schützen ihre Kunstwerke vor dem Publikum auf: Wasserfarben-Bilder mit bunt geschmückten Christbäumen darauf, selbst beklebte Papiertüten und – als Christbaumschmuck – schillernde Paradiesvögel. Die haben allerdings die Eltern der Schüler gemeinsam gebastelt, wie Lehrerin Anna Stock verrät.

Mit ihren Schützlingen haben die beiden Erstklassleiterinnen Eva von Wietersheim und Anna Stock in der Adventszeit viel Zeit auf Malen, Singen und Basteln verwendet.

»In den ersten beiden Schuljahren ist dazu noch Gelegenheit«, sind sich beide einig und fügen lächelnd hinzu: »Schreiben, Lesen und Rechnen hat in dieser Zeit auch noch jeder gelernt.« rme

Artikel vom 30.12.2002
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