Sie sind auch an Silvester im Einsatz: die Polizisten

Auf ein sicheres neues Jahr

Er sorgt mit seinen Kollegen für einen ruhigen Jahresbeginn: Polizei-Obermeister Scheffler.	Foto: pt

Er sorgt mit seinen Kollegen für einen ruhigen Jahresbeginn: Polizei-Obermeister Scheffler. Foto: pt

München-Nord · Ein gemütliches Essen mit Freunden, knallende Sektkorken um Mitternacht und Feiern bis zum Morgengrauen – all das entfällt dieses Jahr für Jürgen Scheffler. »Dienstgruppe D« steht am 31. Dezember im Dienstplan der Polizeiinspektion 14 in Milbertshofen und für Scheffler bedeutet das: Silvesterdienst.

Er übernimmt in dieser Nacht die Leitung der Gruppe, denn der Dienstgruppenleiter und dessen Stellvertreter haben zum Jahreswechsel frei. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehört es dann, seine Kollegen für den Wach- und den Streifendienst einzuteilen.

Sind an gewöhnlichen Wochentagen in der Regel zwei Streifen unterwegs und an Wochenenden meistens drei, so sollten es an Silvester wenn möglich noch mehr sein. »An diesem Abend soll die größtmögliche Anzahl an Beamten unterwegs sein, denn wir wollen ja versuchen, Vorkommnisse im Vorfeld zu verhindern«, erklärt Scheffler.

Insbesondere an Brennpunkten, wie beispielsweise rund um die Alabamahalle, wo sich größere Menschenmengen aufhalten und feiern, wollen die Beamten verstärkt auftreten und präventiv wirken. Was den Silvesterdienst angeht hat Scheffler einige Erfahrung: Acht Jahre ist er bei der Polizei und zum sechsten Mal hat er heuer an Silvester Dienst. Daher weiß der 31-Jährige in etwa, was ihn und seine Kollegen erwartet: mehr Alkohol- und Aggressionsdelikte und mehr Ruhestörungsmeldungen als sonst. »An Silvester sind einfach mehr Leute draußen unterwegs, sie trinken mehr Alkohol als sonst und reagieren enthemmter«, erklärt er. Nicht selten führt das auch in Familien zu Streit.

Neben Milbertshofen gehören auch Harthof, Am Hart, Freimann und Fröttmaning zum Einzugsgebiet der Inspektion 14, größtenteils sozial schwache Stadtteile. Und wo sowieso schon Frust herrsche, weil wenig Geld im Haus ist, komme es unter Alkoholeinfluss oft zu handfesten Familienstreitigkeiten, die von der Polizei geschlichtet werden müssen.

Andere Personen fangen im alkoholisierten Zustand zu randalieren an. Solche Randalierer nehmen die Beamten dann in Gewahrsam. Sie bleiben in einer der beiden Zellen der Inspektion 14 bis sie ausgenüchtert sind.

Wie in jeder Nachtschicht haben die Beamten auch an Silvester durchgehend Dienst von 19 Uhr 30 bis 6 Uhr früh – gefeiert wird das neue Jahr also wahrscheinlich auch nach Dienstschluss nicht, denn dann ist jeder froh ins Bett zu kommen. Aber für Jürgen Scheffler ist dieser Verzicht zu verschmerzen: »Hauptsache, es passiert nicht so viel und auch meine Kollegen bringen ihren Dienst gut rum«, wünscht er sich für den Jahreswechsel 2002/2003. pt

Artikel vom 30.12.2002
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