Echinger Magdalenenkirche lässt beim Krippenspiel die Tiere sprechen

Von Dachs und Esel

Rechts: Der »Specht in spe« begutachtet seine Maske. Links: Das »Tier-Ensemble« der Magdalenenkirche bei der Anprobe der Masken. 	Foto: Privat

Rechts: Der »Specht in spe« begutachtet seine Maske. Links: Das »Tier-Ensemble« der Magdalenenkirche bei der Anprobe der Masken. Foto: Privat

Eching · Ein Esel, ein Dachs, ein Fuchs, ein Specht und eine Eule? Alle gleichzeitig an einem Ort und dazu noch in einer Kirche. Kann es das geben? Ja, beim Krippenspiel in Eching.

Die Gemeinde der Magdalenenkirche macht sich jedes Jahr Gedanken, wie sie die christliche Botschaft in einem Krippenspiel verpacken kann. Dabei ist gerade der Kirchenvorstand immer sehr kreativ. »Wir möchten die Weihnachtsgeschichte vor allem den kleinsten Gemeindemitgliedern näherbringen und sie daran beteiligen«, erzählt Annette Wallenwein.

Seit gut einem Jahr ist sie Mitglied im Kirchenvorstand und organisiert jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat einen Kleinkinder-Gottesdienst für Kids im Vor- und Grundschulalter. Erfahrung im Umgang mit Kleinkindern hat sie als Grundschullehrerin und dreifache Mutter reichlich.

Daher liegt es dieses Jahr auch an ihr, das Krippenspiel zu gestalten. Das Konzept ist vollkommen auf die Kinder aufgebaut. »Das ist aber nicht immer so«, erklärt Wallenwein. »In den letzten Jahren haben wir das Krippenspiel auch mal nur von Erwachsenen aufführen lassen, so dass die Kinder zuhören konnten. Letztes Jahr hat jedes Kind beispielsweise ein kleines Schaf in die Hand bekommen, das es dann zum Altar tragen durfte.

Die Geschichte drumherum drehte sich um ein schwarzes Schaf. Es durfte zum Jesuskind, obwohl es doch so ganz anders aussah als die anderen Schafe. So sollen die Kinder Toleranz lernen. Dadurch, dass sie selbst an der Geschichte teilhaben, fällt es ihnen dann auch leichter, sich mit der Geschichte zu identifizeren. Heuer werden die Kinder deswegen als Hauptdarsteller eingesetzt.« Dieses Jahr schlüpfen die Kleinen in die Rollen von Esel und Fuchs, Eule und Dachs.

In selbstgebastelten Tiermasken wird die Geschichte vom Esel, der nach Bethlehem geht gezeigt. »Die Idee dazu hatte ich aus einem Bilderbuch von Gerda Marie Scheidl«, erinnert sich die engagierte Kirchenmitarbeiterin. Der Esel möchte nach Bethlehem zur Geburt des Jesus-Kindes. Auch wenn alle anderen Tiere des Waldes ihn von seinem Weg abbringen wollen – der Esel lässt sich nicht beirren und wird lächelnd im Stall empfangen. Die Botschaft für die Kleinen: »Auch den kleinsten und geringsten Geschöpfen schenkt Jesus Liebe.«

»Das finde ich einen sehr schönen Gedanken«, begründet Wallenwein die Wahl des Stoffes. »Aus diesem Grund macht mir die Gemeindearbeit ja so viel Spaß. Ich finde es sehr schön den Leuten Glauben zu vermitteln.«

Das Krippenspiel findet am Heiligabend um 15 Uhr in der Magdalenenkirche in der Danziger Straße 9 in Eching statt. ta

Artikel vom 18.12.2002
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