Heilig-Geist-Kirche schickt eine Horde Tiere nach Bethlehem – Krippenspiel

Gut gebrüllt, Löwe!

Die versammelte Schauspielgruppe der Heilig-Geist-Kirche bei der Probe. Der »Esel« und die »Hirten« beten kniend vor der heiligen Familie.	Foto: ta

Die versammelte Schauspielgruppe der Heilig-Geist-Kirche bei der Probe. Der »Esel« und die »Hirten« beten kniend vor der heiligen Familie. Foto: ta

Moosach · Drei…zwei… eins…und los! Die sonore Stimme von »Regisseur« Gerhard Rupprecht gibt die Anweisung, dass es jetzt losgeht. Die Mitglieder der Theatergruppe stehen auf ihren Positionen und gehen konzentriert ihren Text durch.

Vor fünf Minuten sah es allerdings noch anders aus im Proberaum im Keller der Heilig-Geist-Kirche. Quirlig rannten die kleinen Darsteller des diesjährigen Krippenspiels umher und konnten es kaum erwarten, dass sie loslegen durften.

Die meisten Kids sind auch schon förmlich Schauspielveteranen. »Ich bin heuer schon das vierte Mal dabei«, gibt der zehnjährige Mexx lauthals kund. »Ich auch!!«, erschallt ein kleiner Chor aus der restlichen Gruppe. Nur die kleine Anita sitzt noch etwas schüchtern auf ihrem Stuhl. Sie ist heute zum ersten Mal dabei und beobachtet die eingespielte Truppe. Ganz groß werden ihre Augen, als sie erfährt, dass sie ausgerechnet den mutigen Löwen spielen soll.

»Alles kein Problem«, beruhigt Annemarie Wiedeburg, die die Gruppe leitet und erzählt der sechsjährigen die Geschichte um die es geht. Ein kleiner Esel macht sich auf den Weg das Jesuskind zu sehen. Dabei versuchen viele Tiere ihn aufzuhalten. Doch der Esel setzt sich durch und darf zum Schluss mit in den Stall des Gottessohnes.

Das Stück basiert auf dem Buch »Ein Esel geht nach Bethlehem« von Gerda Marie Scheidl. Annemarie Wiedeburg hatte gemeinsam mit Pfarrer Rupprecht die Idee dieses Stück aufzuführen. »Pfarrer Rupprecht hat es dann zum Drehbuch umgearbeitet«, erklärt sie dazu. »Als Gemeindepfarrer habe ich Theatererfahrung«, ergänzt Rupprecht. »Kindertheater gehört für mich zur Gemeindearbeit einfach dazu.«

Im Griff hat er seine Schaupieltruppe auch. »Der erste Durchgang war schon sehr gut«, lobt Regisseur Rupprecht. »Jetzt müssen wir noch an den Feinheiten arbeiten.« Vor allem der Löwe brüllt ihm noch etwas zu schüchtern. Mehr ein zaghaftes Miauen, das Anita noch von sich gibt. Aber in der ausgelassenen Stimmung, die die Truppe verbreitet, taut Anita sichtlich von Minute zu Minute mehr auf. In der zweiten Probe faucht sie schon raubkatzengleich.

Damit die Kleinen auch mal in der richtigen Atmosphäre üben können, findet die Generalprobe in der Kirche statt. Der Umgang mit dem Mikrofon und das Auftreten in der großen Kirche wollen schließlich gelernt sein. Die

Aufführung selbst wird an Heiligabend um 15 Uhr in der Kirche in der Hugo-Troedle-Str. 53 stattfinden. Mit zwei frommen Hirten, einem heiligen Paar, einer ganzen Schar Tiere und einer mutigen Löwin. ta

Artikel vom 18.12.2002
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