Durchgangsverkehr durch Umgehungsstraße und Autobahnausbau abziehen

Autostadt Garching

Vor vollem Haus informierte Manfred Solbrig über die Lösung der Garchinger Verkehrsprobleme.	Foto: cr

Vor vollem Haus informierte Manfred Solbrig über die Lösung der Garchinger Verkehrsprobleme. Foto: cr

Garching · Seit Jahren leiden die Garchinger unter dem Durchgangsverkehr in ihrem schönen Städtchen.

Doch es gibt zwei Lösungen, wie tausende Fahrzeuge täglich aus der Stadt abgezogen werden können, auch wenn man auf die Umsetzung noch einige Jahre warten muss. Manfred Solbrig, Erster Bürgermeister, und Günter Woltereck, Präsident der Autobahndirektion Südbayern, haben diese bei der Bürgerversammlung am 3. Dezember vorgestellt.

Eine Möglichkeit ist der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs. Gerade Studenten sollen dann vom Auto auf die U-Bahn umsteigen. »Die Fertigstellung der U-Bahn im Oktober 2006 wird voraussichtlich eingehalten«, erklärte der Erste Bürgermeister. »Bauabschnitt 7 der U-Bahn beginnt in den nächsten Tagen.« Anfang des nächsten Jahres wird der Verkehr in der Münchner Straße einspurig geführt, die Schleißheimer Straße wird komplett gesperrt.

Die Alternative zum täglichen Stau auf der Autobahn München-Nürnberg wird in einigen Jahren die geplante Westumgehung sein, die der Stadtrat einstimmig beschlossen hat (wir berichteten). Fraglich ist dabei noch immer, ob der südliche Abschnitt der Umgehung zur Bundesstraße gewidmet wird. In diesem Fall wäre der Bund Baulast- und Kostenträger.

»Wir werden unsere guten Kontakte nach Berlin nutzen«, sagte Solbrig. Der lokale Bundestagsabgeordnete, Innenminister Otto Schily, habe bereits mit seinem Kabinettskollegen, Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe, über die Umgehung gesprochen. »Wir haben im Januar einen Termin beim Verkehrsminister in Berlin, um unser Anliegen persönlich vorzubringen«, so Solbrig. Doch nicht nur die Umgehungsstraße soll den Verkehr aus Garching abziehen.

Den gleichen Effekt erhofft man sich auch vom Ausbau der Autobahn. »Ortskundige verlassen vor dem Stau die Autobahn und fahren durch Garching«, erläuterte Günter Woltereck, Präsident der Autobahndirektion Südbayern. Die Westumgehung sei ein guter Ansatz, meinte Woltereck, erntete aber bitteres Gelächter von den Garchingern, als er behauptete: »Das ist ja teilweise hausgemachter Verkehr.« Kernstück der Baumaßnahmen an der A 9 ist der Ausbau auf vier Fahrspuren in jeder Richtung. Die Verbreiterung hätte erweiterte Lärmschutzmaßnahmen zur Folge.

So seien lärmmindernder Asphalt sowie höhere und verlängerte Lärmschutzwälle im Bereich Garching, Hochbrück und Dirnismaning vorgesehen. Das alles solle zur Eröffnung des neuen Stadions im Frühjahr 2005 realisiert sein – damit Garching nicht zum Zubringer wird. Ob Autobahn, Umgehungsstraße oder U-Bahn: Garching muss noch einige Zeit ausharren, bis die Entlastung spürbar wird, zumal der Verkehr durch den Flughafen Erdinger Moos und das neue Stadion voraussichtlich immer mehr zunimmt. cr

Artikel vom 11.12.2002
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