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Senioren lassen im ASZ das Weihnachten ihrer Kindheit wieder aufleben
Kostbare Erinnerungen
»Wie war das bei Ihnen an Weihnachten?« heißt es am Dienstag im ASZ in Bogenhausen. Foto: ms
Bogenhausen · Advent, das ist für sie »die Backzeit«. 83 Jahre ist sie mittlerweile. Und an das Weihnachten ihrer Kindheit denkt die rüstige Seniorin gerne zurück.
Lächelnd erzählt Frau F., die ihren Namen »lieber nicht« in der Zeitung veröffentlicht sehen möchte: »Meine Großmutter hat das beste Kletzenbrot weit und breit gebacken«.
Demnächst wird sie ihre Erinnerungen auch mit anderen teilen können – bei den »Momentaufnahmen« im Alten- und Service-Zentrum (ASZ) Bogenhausen am Rosenkavalierplatz. »Wie war das damals?« heißt es nämlich im ASZ am kommenden Dienstag, 17. Dezember, um 14 Uhr.
Im Mittelpunkt stehen die Gedanken und Empfindungen, die schönen und weniger schönen Erlebnisse rund um Weihnachten, als die Senioren von heute noch die Kinder und Jugendlichen von damals waren. »Viele ältere Menschen sind alleine oder können ihre Lebensgeschichten nicht mehr erzählen, weil es die Familie nicht wirklich interessiert«, beschreibt Martin Feichtenbeiner die Grundidee des vorweihnachtlichen Gesprächsnachmittags.
Außerdem würden sich die ASZ-Besucher näher kennenlernen, der eine oder andere Gemeinsamkeiten feststellen, so hofft er. »Da kommen sicher viele Emotionen hoch«, denn die Weihnachtszeit sei einfach ein Thema, das sehr nahe gehe, so der Sozialpädagoge. »Vielleicht werden wir auch die einen oder anderen Reaktionen auffangen müssen«.
Denn nicht nur in harmonischen und idyllischen Erinnerungen unterm Christbaum werden die Senioren schwelgen. Bekanntermaßen denkt man lieber an die schönen Seiten zurück. Es gibt aber auch individuell verschiedene »Tabuthemen«. Für Frau F. ist das z. B. die Weihnachtszeit in Nazideutschland, darüber möchte sie nicht reden. Dafür aber umso lieber über Weihnachten in den Bergen, in Kiefersfelden, wo sie eine zeitlang auf einem großen Bauernhof aufwuchs.
Besonders schön war für sie als kleines Mädchen der viele Schnee. Der Opa baute Schlitten und kleine Eisstöcke für die Kinder. Zur Christmette am heiligen Abend ging es noch zu Fuß mit Laternen durch die dunkle, aber nicht stockdunkle Nacht.
Denn durch den Schnee sei es nie richtig nacht gewesen, schwärmt die 83-Jährige: »Das war ein eigenartiges Erlebnis«. Auch Sternschnuppen habe sie gesehen. Zum Aufwärmen gab es danach etwas »Warmes«, eine spezielle Weihnachtssuppe, an deren Zutaten sich die Seniorin aber nicht mehr genau erinnert. Insgesamt war Weihnachten damals noch eine »wirklich besinnliche Zeit«, findet sie, nicht eine »Tauschzentrale wie heute«.
Senioren, die sich an das Weihnachten in ihrer Kindheit erinnern möchten, können sich für Dienstag beim ASZ, Tel: 91 15 42, anmelden. ms
Artikel vom 11.12.2002Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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