Umbau der Unterführung Johanneskirchner Straße: Fußgänger sind in Gefahr

»Planerischer Saustall«

Unpassierbar wegen Pfütze: Schüler am vorgesehenen nördlichen Fußweg der Bahn-Unterführung an der Johanneskirchner Straße.	Fotos: ms

Unpassierbar wegen Pfütze: Schüler am vorgesehenen nördlichen Fußweg der Bahn-Unterführung an der Johanneskirchner Straße. Fotos: ms

Johanneskirchen · Ansatz gut, aber Abstimmung und Ausführung mangelhaft. So stellt sich momentan die Sanierung der Unterführung in der Johanneskirchner Straße dar. Die Leidtragenden sind dabei die Fußgänger.

Nicht nur, dass nach der Renovierung der S-Bahnbrücke durch die Deutsche Bahn AG die Verkehrsschilder zunächst nicht wieder aufgestellt wurden, sondern auch, dass vergessen wurde, einen notwendigen Gulli einzubauen.

Die Folge: Regenwasser staut sich in einer tiefen, großflächigen Pfütze mitten auf dem nördlichen Fußweg. Das zwingt Fußgänger, auf die andere Straßenseite zu wechseln, wo der Weg nicht nur schmäler, sondern auch noch durch zwei große Plakatwände beengt wird. Damit aber noch nicht genug.

Der nördliche Fußweg ist nämlich genau der, den jeden Tag zahlreiche Schüler der Anni-Braun-Schule am Bichlhofweg benutzen sollen, um zum Sport- und Physikunterricht in der Sprachheilschule in der Musenbergstraße zu gelangen.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder die Kinder springen durch die Pfütze oder sie überqueren die Straße an der ungesicherten Kreuzung direkt vor der Unterführung, benutzen den schmalen Bordstein auf der südlichen Seite und überqueren die Straße dann noch einmal am Ende der Unterführung, wobei sie oftmals, wie Kinder nun einmal sind, nicht den nahe gelegenen Zebrastreifen abwarten, sondern sofort die Straßenseite wechseln, da sie sowieso von parkenden Autos behindert werden.

Eine potenzielle Gefahrenquelle, klagen Schulleitung und Eltern. »Planerischer Saustall« nennt das Karlheinz Fritz, Lehrer an der Musenbergschule.

Ein »Saustall«, der nicht nur vermieden werden könnte, sondern so gar nicht erst hätte entstehen dürfen.

Eigentlich war nämlich geplant, dass die Bahn als Eigentümer der Fläche und Bezahler der Renovierung auf der Nordseite einen bis zum Zebrastreifen durchgehenden und mit einem Geländer gesicherten Gehweg hätte errichten sollen. Zwar lägen »seit 31. Oktober« die Ausführungspläne bei der Bahn, so Jürgen Marek vom Baureferat.

Dazwischen verstrichen fünf Monate mit Abstimmungen zwischen den beteiligten städtischen Stellen: Bau- und Planungs-, Kreisverwaltungsreferat, Bezirksausschuss und Stadtwerke, denn laut Baureferat lag der Stadt bereits im Juli die Entwurfsplanung der Bahn vor.

»Das Problem ist, dass die Bahn der Maßnahmenträger ist, und wir erst im Herbst 2001 von der Sanierung informiert wurden«, rechtfertigt sich Marek. Die Betroffenen interessiert jetzt allerdings, wann Sicherheit gewährleistet ist . »Anfang nächster Woche«, so Jörg Hampel von der Bahn nach mehrmaligem Nachfragen des Bogenhausener Anzeigers nach dem Termin für den Beginn der Baumaßnahmen. »Dann ist das in Kürze gemacht«. ms

Artikel vom 20.11.2002
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