Realisierung des »Hauses der Generationen« in der Maxvorstadt auf der Kippe

Wie stehen die Aktien?

BA-Vorsitzender Klaus Bäumler fordert die Stadt jetzt zum Verkauf der Aktien auf, um das »Haus der Generationen« zu finanzieren.	Foto: rme

BA-Vorsitzender Klaus Bäumler fordert die Stadt jetzt zum Verkauf der Aktien auf, um das »Haus der Generationen« zu finanzieren. Foto: rme

Maxvorstadt · Mit großer Aufmerksamkeit dürften viele Maxvorstädter in diesen Tagen die Aktienkurse verfolgen.

Denn allem Anschein nach wird es sich an der Börse entscheiden, ob es nun endlich Realität wird oder vielleicht für immer passé ist, das seit langem geplante »Haus der Generationen« im dritten Stadtbezirk.

Den Erwerb der beiden dafür vorgesehenen Grundstücke an der Luisen-/Gabelsbergerstraße (eines ist in Privatbesitz, das andere gehört dem Freistaat) will die Stadt München durch den Verkauf von Aktien finanzieren. Genauer gesagt durch ein Aktienpaket, das ein Münchner Unternehmen der Stadt im letzten Jahr mit der Auflage gestiftet hatte, die Erlöse für Kinder und alte Menschen zu verwenden.

Das Haus der Generationen, das in seiner »abgespeckten« Version ein Alten- und Service-Zentrum und eine Kinderkrippe beheimaten soll, passt genau in diesen Rahmen.

Doch die Börsenkurse lassen sich leider nicht »festnageln«. Noch im Oktober hatte besagte Aktie einen Tiefstand von 67 Cent erreicht, das Projekt »Haus der Generationen« schien gescheitert. Inzwischen ist der Kurs allerdings wieder auf deutlich über 3 Euro gestiegen, was die Finanzierung des Projekts beinahe sicherstellen würde.

Das allein ist bereits Grund genug, den Grundstücksankauf umgehend unter Dach und Fach zu bringen, so die einhellige Meinung der Maxvorstädter Bürgerversammlung in der vergangenen Woche. Zusätzlich gab BA-Chef Klaus Bäumler zu bedenken: »Wenn die Stadt jetzt nicht kauft, dann lässt sie auch den Sozialrabatt von 50% auf das staatliche Grundstück verfallen.«

Er verstehe ja, dass die Stadt sparen müsse, so Bäumler. »Aber es ist zu überlegen, ob man hier richtig spart, wenn man diesen Rabatt verschenkt!« Das Gelände an der Gabelsbergerstraße sei nur durch »enormen Goodwill aller Beteiligten« gefunden worden, betonte er.

Die private Grundstückseigentümerin habe lukrativere Angebote von Investoren im Interesse des sozialen Bauprojekts ausgeschlagen. Sie stehe vor massiven Problemen, wenn die Stadt das Gelände nicht vor Jahresfrist kaufe. »Die Sonderfinanzierung für das Haus der Generationen ist eben sehr stark risikobehaftet«, verteidigte Bürgermeister Hep Monatzeder das Zögern der Stadt.

Dabei wies er vor allem darauf hin, dass laut Auflage pro Jahr nur ein Drittel der Aktien verkauft werden dürfen, was angesichts der schwankenden Kurse zu einer schwierigen Finanzierungslücke führen könne. »Wir dürfen nichts übereilen, weil es sonst die Stadtkasse trifft«, mahnte er.

Aus dem Sozialreferat hieß es indessen, man stimme sich derzeit neu mit der Kämmerei ab. Am 3. Dezember soll die Vorlage zum Haus der Generationen im Kinder- und Jugendausschuss, zwei Tage später im Sozialausschuss behandelt werden.

Angesichts der derzeit guten Entwicklung der Aktie werde man den Grundstückskauf jetzt wohl doch befürworten, signalisierte Sozialreferatssprecherin Monika Niedermayer. rme

Artikel vom 14.11.2002
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