Baureferat will abgebrannte Brücke St. Emmeram fast identisch neu aufbauen

Aus Holz und mit Dach

Sobald der Wasserstand an der Isar niedrig ist, werden die Überreste der Brücke Sankt Emmeram von Spezialisten abgebrochen, so das Baureferat. Daneben die Brücke vor dem Brand.  Fotos: Strauß, Baureferat

Sobald der Wasserstand an der Isar niedrig ist, werden die Überreste der Brücke Sankt Emmeram von Spezialisten abgebrochen, so das Baureferat. Daneben die Brücke vor dem Brand. Fotos: Strauß, Baureferat

St. Emmeram · Über zwei Monate ist es schon her. Doch tagtäglich versammeln sich Spaziergänger an den Absperrungen vor dem verkohlten »Skelett« des »Hölzernen Stegs« über der Isar zwischen Englischem Garten und Oberföhring.

In der Nacht vom 2. auf den 3. September fiel die 96 Meter lange Fußgänger- und Radwegbrücke, wie damals berichtet, einem Brandanschlag zum Opfer. Drakonische Strafen für den oder die Täter werden gefordert. Laut Polizei konnten sie noch nicht ermittelt werden. Der 1978 erbaute Übergang war trotz massiven Einsatzes der Feuerwehr nicht zu retten, und das obwohl die Holzteile flammhemmend imprägniert waren.

Wie der große Brand geschehen konnte ist also immer noch nicht klar, aber eines steht fest: Die Brücke muss wieder her! Schließlich war die Holzbrücke ein wichtiger Bestandteil des Isar-Radwegs, und war ein unmittelbarer Zugang zum Englischen Garten oder zu den Isarauen nördlich der Stadtgrenze. Wie das Baureferat dem Bogenhausener Anzeiger mitteilte, laufen bereits Planungen für eine Wiederherstellung des Isarübergangs: »Es gibt eine komplett neue Brücke«, verspricht der stellvertretende Pressesprecher Manfred Seemüller.

Aber wie soll sie aussehen? Die Bürger sind sich einig: Die Brücke Sankt Emmeram soll umgehend »analog der bisherigen Holzkonstruktion« wieder entstehen. Das bedeutet: aus Holz und mit Dach. So steht es auch im Antrag der CSU im Bezirksausschuss (BA) 13, Bogenhausen, dem das Stadtteilgremium in der Sitzung am 10. September mehrheitlich zustimmte.

Denn aufgrund der angespannten Haushaltslage stand die Befürchtung im Raum, dass die Stadt sich aus Kostengründen für eine Betonbrücke entscheiden wird oder vielmehr muss, denn die Schadenssumme beträgt 2,2 Millionen. Entwarnung kommt jetzt aus dem Baureferat: »Wir wollen an der gleichen Stelle eine ähnliche Brücke aus Holz«, versichert Manfred Seemüller, »so schnell als möglich«. Hausintern gäbe es bisher drei Entwürfe, alle aus Holz und mit Dach, »denn wir möchten den Charakter der Brücke erhalten«, so Seemüller.

Anfang des nächsten Jahres plant das Baureferat einen Antrag auf Errichtung einer überdachten Holzbrücke dem Stadtrat zur Abstimmung vorzulegen, im Frühjahr soll der Übergang dann neu erstehen. Und woher kommt das Geld dafür? Darauf kommt eine überraschende Antwort: Die Brücke war versichert. Derzeit laufen Verhandlungen über die Schadenssumme. Falls das nicht reicht, hat der BA auf Initiative des Mitglieds Robert Strauß (SPD) eine Spendenaktion für den Wiederaufbau beschlossen: aus Holz und mit Dach! ms

Artikel vom 13.11.2002
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