Sie koordiniert die Jugendbeamten des Münchner Ostens: Patrizia Glöckner

Einfach Mensch sein

Sie möchte als Polizistin vor allem Mensch sein: Patrizia Glöckner. 	Foto: pt

Sie möchte als Polizistin vor allem Mensch sein: Patrizia Glöckner. Foto: pt

München-Ost · Als Jugendbeamter der Polizei muss man vor allem kontaktfreudig und aufgeschlossen sein, findet Patrizia Glöckner, die selbst nicht nur Jugendbeamtin, sondern auch Koordinatorin für den Münchner Osten ist.

Und die offene Art, mit der sie über ihre Arbeit erzählt, lässt keinen Zweifel daran, dass sie selbst diese Voraussetzungen bestens erfüllt. Seit einem Jahr ist sie im Polizeikommissariat 314 beschäftigt und kümmert sich um die Belange von Kindern und Jugendlichen.

Gleichzeitig ist sie Ansprechpartnerin für die anderen Jugendbeamten im Osten Münchens. Sie besucht Schulen, Freizeiteinrichtungen und Jugendveranstaltungen, hält Vorträge, gibt Kurse oder versucht einfach nur mit Kindern und Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Dabei arbeitet sie mit den Jüngsten ebenso wie mit Jugendlichen kurz vor dem Erwachsenenalter: »Wir wollen von Anfang an für die Kinder da sein und uns als Ansprechpartner präsentieren.«

In Kindergärten geht sie meist in Begleitung ihrer Handpuppe »Schanderl«, dem Maskottchen der Jugendbeamten. Daran haben die Kleinen Spaß und man kommt leichter in Kontakt. Mit älteren Jugendlichen hingegen geht es häufig um ernste Themen wie Drogenabhängigkeit oder Gewalt in der Schule; und selbst straffällig gewordene Jugendliche unterstützt Patrizia Glöckner manchmal bis zur Verhandlung vor dem Jugendgericht. Für die 26-Jährige ist der Beruf keine lästige Pflicht: »Es macht mir Spaß, wenn ich Menschen, die nicht mehr weiter wissen, mit Rat und Tat zur Seite stehen kann«.

»Außerdem bin ich gerne mit jungen Leuten zusammen, sie sind so dynamisch.« Das Interesse für Jugendarbeit hatte Glöckner schon bevor sie offizielle Jugendbeamtin wurde. Auch während ihrer Zeit bei der Polizeiinspektion Schwabing, kümmerte sie sich schon vorwiegend um die Jugendlichen in ihrem Gebiet. Sie machte häufig Gaststätten- und Discotheken-Kontrollen und suchte auch in der Öffentlichkeit den Kontakt zu den Jugendlichen.

Neuneinhalb Jahre ist Patrizia Glöckner nunmehr bei der Polizei und hat alle Stationen durchlaufen, die zur Laufbahn einer Polizistin gehören. Darunter waren auch schwierige Einsätze wie beispielsweise Castor-Transporte oder Ausschreitungen bei Fußballspielen, aber man kann sich die fröhliche junge Frau nur schwer in derartigen Extremsituationen vorstellen.

Der gute Kontakt zu ihren Kollegen und die Unterstützung des Teams waren dabei sehr wichtig, erzählt sie selbstbewusst. Und trotz dieser harten Seiten ist sie überzeugt von ihrem Job, denn sie sieht die Hauptaufgabe ihres Berufs in etwas ganz anderem: »Das Wichtigste als Polizist ist es, Mensch zu sein, denn dann löst sich vieles ganz einfach!« pt

Artikel vom 06.11.2002
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