Berufstätige Mütter starteten eine städtisch geförderte Kindertagesstätte

Selbst ist die Frau!

Ihre Mütter sind engagiert und ihr Kindergarten außergewöhnlich: Die Kinder vom »Fuchsbau« (hier mit ihren Erzieherinnen).	Foto: Gabriele Haugg

Ihre Mütter sind engagiert und ihr Kindergarten außergewöhnlich: Die Kinder vom »Fuchsbau« (hier mit ihren Erzieherinnen). Foto: Gabriele Haugg

Bogenhausen · Nicht jammern, sondern selbst die Initiative ergreifen und etwas auf die Beine stellen, das dachten sich drei Frauen aus Bogenhausen.

Alle drei wollten wieder in den Beruf einsteigen, konnten aber keinen Platz für die Kinder finden. – Warum also nicht einfach selbst einen Kindergarten aufmachen? – Was am Anfang nur eine frustrierte »Kaffeekränzchen-Idee« war, ist inzwischen Wirklichkeit. Vor kurzem ist aus der Idee mit Unterstützung der Dachgesellschaft KKT (Kleinkindertagesstätten) Wirklichkeit geworden: der »Fuchsbau«.

Seit 7. Oktober gibt es eine Gruppe von 20 Kindern, die von zwei Erzieherinnen, einer Kinderpflegerin und einer Praktikantin betreut werden. Allerdings sind die Kleinen nicht wie ursprünglich geplant in der Memeler Straße untergebracht, sondern provisorisch am Stefan-George-Ring. Denn für den 130 Quadratmeter großen Neubau liegt die entgültige Baugenehmigung noch nicht vor. »Wir planen, während der Weihnachtsferien umzuziehen«, so Gabriele Haugg, einer der Gründungsmitglieder, Vorstandsmitglied und Mutter von Hendrik. Der Vereinsausschuss besteht nämlich aus neun berufstätigen Müttern wie Buchhalterin Gabriele, die nun auch ihren Sohn im »Fuchsbau« gut untergebracht weiß.

Sie kennt die Probleme berufstätiger Mütter aus eigener Erfahrung: »Zuvor war Hendrik zweimal die Woche bei der Oma – 100 Kilometer entfernt«. Und überhaupt sei der Dreijährige einfach »kindergartenreif«, so Haugg. Im »Fuchsbau« kann Hendrik nun mit vielen anderen Kindern im Alter von ein bis sechs Jahren spielen und toben. Denn das ist wieder etwas Besonderes am »Fuchsbau«: Es gibt eine einzige Gruppe für alle Altersstufen. »Die Kinder lernen voneinander und profitieren von der Altersmischung«, erzählt Erzieherin Astrid Alexiades.

»Das kann man schon nach der kurzen Zeit beobachten«. Im Moment werden gerade für den großen St. Martins-Umzug im Zamilapark fleißig Laternen gebastelt und lautstark Lieder geübt . Von den städtischen massiven Sparmaßnahmen, ist der »Fuchsbau« übrigens nicht betroffen. »Unsere Eltern-Kind-Initiative wird durch das Sozialreferat der Landeshauptstadt München unterstützt«, so Gabriele Haugg.

Deshalb könne sich die Kindertagesstätte jeder leisten. Unterschreitet man die Verdienstuntergrenze, beteiligt sich das Jugendamt: »Wir haben einen Fall, wo das Amt komplett einspringt«, berichtet Haugg.

Die außergewöhnlichste Besonderheit: Im »Fuchsbau« ist noch Platz. Besonders »gesucht«: dreieinhalb- und vierjährige Kinder. Informationen bei Susanne Tecklenburg unter Telefon 0170/311 05 81. ms

Artikel vom 30.10.2002
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